Tennis: Federer sieht Hauptgrund für Verletztenserie im Alter

London (APA) - Er ist nach dem Rückzug von Rafael Nadal der einzige Über-30-Jährige, der bei den ATP Finals noch um den Titel kämpft. Roger ...

London (APA) - Er ist nach dem Rückzug von Rafael Nadal der einzige Über-30-Jährige, der bei den ATP Finals noch um den Titel kämpft. Roger Federer hat einen klugen Schachzug getan, als er nach dem Basel-Titel auf das Masters-1000-Turnier in Paris verzichtete. Zwar machte er damit den Weg frei für Nadal, der sich vorzeitig die Nummer-1-Position per Jahresende sicherte, doch Nadal zahlte einen hohen Preis dafür.

Federer bereut es auch im Nachhinein nicht, dass er Paris ausgelassen hat. Schließlich hatte er die Pause auch dringend nötig, wie er selbst erzählte. Sechs Jahre nach seinem bisher letzten Titel beim Saisonabschluss der ATP hat Federer nach dem Aus von Nadal und dem gewonnenen Generationenduell mit Alexander Zverev am Dienstagabend schon einmal den Halbfinalplatz in London sicher.

Die enorme Verletztenserie, angeführt von Titelverteidiger Andy Murray, Novak Djokovic, Stan Wawrinka und nun auch noch Nadal sowie vielen weiteren Top-20-Spielern, ist für Federer kein Alarmzeichen oder ein Hinweis auf nötige Änderungen im Terminkalender. „Zieht uns einfach zehn Jahre von unserem Alter ab, dann geht es uns besser“, sagte Federer lächelnd. „Früher haben viele Leute wie ein Edberg oder Sampras auch früher ihre Karrieren beendet. Jetzt erwartet ihr alle von uns, dass wir bis 36 spielen. Und wenn sich jemand mit 31 verletzt, heißt es ‚Oh mein Gott, wie ist das nur möglich?‘“, erklärte der 19-fache Major-Sieger.

Für ihn sei die Serie an Verletzungen hauptsächlich mit dem Alter zusammenhängend und teilweise auch Zufall. Am dichten Terminkalender liegt es nicht, glaubt der „Maestro“. „Die Saison ist doch seit vielen Jahren gleich geblieben. Ich glaube nur, dass man seinen Plan ein bisschen anpassen muss, wenn man älter wird.“

Die Frage nach den „jungen Wilden“, die den Generationenwechsel einleiten, darf da nicht ausbleiben. „Mir gefällt, was ich bei Sascha (Zverev) sehe. Ich sehe jemanden, der in Richtung Zukunft arbeitet. Er hat das ganze Paket und ist schon Nummer 3 in der Welt. Von hier an wird er nur stärker werden“, glaubt der Weltranglisten-Zweite, der dieses Jahr nach rund sechs Monaten Auszeit im Vorjahr die Australian Open und Wimbledon gewonnen hat.

Er könnte es im letzten Gruppenmatch gegen Marin Cilic nun locker nehmen. Doch für den ungeschlagenen Champion in der O2-Arena gibt es nicht weniger als 1.500 Punkte für die Rangliste - und das wäre eine ausgezeichnete Ausgangslage für 2018. Zumal Federer ja in Melbourne gleich wieder sehr viele Punkte (2.000) zu verteidigen hat.