Konzessionsverlängerung für Südtiroler Brennerautobahn steht bevor
Bozen/Innsbruck (APA) - Die Konzessionsverlängerung für die Brennerautobahn (A22) in Südtirol mit der wahrscheinlichen Vergabe an eine In-ho...
Bozen/Innsbruck (APA) - Die Konzessionsverlängerung für die Brennerautobahn (A22) in Südtirol mit der wahrscheinlichen Vergabe an eine In-house-Gesellschaft mit der Region Trentino-Südtirol an der Spitze dürfte unmittelbar bevorstehen. Die Haushaltskommission des römischen Senats hatte am Dienstag einen entsprechenden Antrag genehmigt, berichtete die Tageszeitung „Dolomiten“.
Damit würden die öffentlichen Körperschaften das Recht erhalten, diese Verkehrsader auf 30 Jahre zu führen. Bei der In-house-Gesellschaft bleibe Rom Konzessionsgeber und die nördlichen Länder seien Konzessionsnehmer, die sich in der Umsetzung der A22-Gesellschaft bedienen. Diese Woche gehe der im Steuerdekret verpackte Antrag durch den Senat, dann in die Kammer und trete dann im Dezember in Kraft, hieß es in den „Dolomiten“.
Insgesamt gehe es um sieben Mrd. Euro. Drei Mrd. Euro sind auf 30 Jahre für Investitionen geplant, darunter die Umfahrung Bozen, Lärmschutzbauten sowie die dritte Spur Verona/Modena. 1,5 Mrd. Euro fließen in Instandhaltungsarbeiten. 1,7 Milliarden reifen aus der seinerzeit erdachten Querfinanzierung für den Brennerbasistunnel (BBT) an. 600 Mio. Euro seien es heute. Diese gehen laut dem Bericht als „Mitgift der Braut A22“ bei Vertragsunterzeichnung an den Staat, der sie schon verplant habe.
Die nunmehrige Entscheidung löste sowohl auf südlicher als auch auf nördlicher Seite des Brenners Freude aus. „Durch eine gezielte Tarifpolitik können wir die Umweltbelastung aus dem Verkehr über den Brenner reduzieren“, meinte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP). Mit der Konzession der A22 sei die Querfinanzierung für den BBT gesichert und so die Voraussetzung für die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene geschaffen.
Sein Nordtiroler Amtskollege Günther Platter (ÖVP) sah einen „wichtigen Meilenstein in Richtung einer gemeinsamen Verkehrspolitik“, wie er gegenüber der APA meinte. „Es wird deutlich, dass das Transitproblem auch bei unseren Nachbarn zu einer großen Belastung geworden ist. Jetzt kommt sowohl in Italien als auch in Bayern Bewegung in die Bewältigung dieser enormen Herausforderung. Das erfolgreiche Ergebnis in Sachen Konzessionsvergabe ist ein weiterer wichtiger Schritt, um eine gezielte einheitliche Tarifpolitik zu forcieren und gleichzeitig auch den gerechten Schienenausbau sowohl des BBT als auch der südlichen Zulaufstrecken zu sichern“, so Platter. Für den Landeschef ist eine „Korridormaut“ damit in greifbarer Nähe: „Die Anhebung der Maut am Korridor München-Verona ist für uns ein entscheidender Baustein, um der Transitproblematik endlich Herr zu werden.“