Entführte Schweizerin in sudanesischer Krisenregion Darfur frei

Darfur/Khartum (APA/AFP) - Eine in der sudanesischen Krisenregion Darfur entführte Schweizerin ist wieder frei. Agenten des sudanesischen Ge...

Darfur/Khartum (APA/AFP) - Eine in der sudanesischen Krisenregion Darfur entführte Schweizerin ist wieder frei. Agenten des sudanesischen Geheimdienstes und Sicherheitskräfte hätten die Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation in einer nächtlichen Aktion in der Nähe von Kutum im Westen des Landes befreit, teilten örtliche Behörden am Mittwoch mit.

Das Schweizer Außenministerium bestätigte die Befreiung der Anfang Oktober entführten Frau. Ihr Gesundheitszustand sei den Umständen entsprechend gut.

Die Schweizerin hatte seit vielen Jahren im Sudan gelebt und war nahe ihrer Wohnung im Norden Darfurs von bewaffneten Männern verschleppt worden. Wer sie entführt hatte, teilten die sudanesischen Behörden nicht mit. Die Frau sollte noch am Mittwoch in die sudanesische Hauptstadt Khartum gebracht werden.

Nach UNO-Angaben arbeitete die Frau zwar nicht direkt für die Vereinten Nationen, aber häufig mit ihnen zusammen. Laut Berichten in sozialen Medien war sie für eine Schweizer Nichtregierungsorganisation tätig, die Kindern hilft.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte im Sommer eine deutliche Verkleinerung der Friedensmission in Darfur beschlossen. Am Mittwoch wollte das Gremium erneut darüber beraten. Nach dem UNO-Beschluss hatten mehrere Mitarbeiter von Hilfsorganisationen Sorge um ihre Sicherheit geäußert.

In Darfur gab es ab 2003 einen blutigen Konflikt zwischen der sudanesischen Armee, mit ihr verbündeten Milizen und Rebellen. Dabei wurden nach UNO-Angaben mehr als 300.000 Menschen getötet. Mehr als 2,5 Millionen Menschen flohen vor den Kämpfen, die die Regierung in Khartum wiederholt für beendet erklärt hat.