Aufsichtsrat berät über documenta-Defizit: Noch kein Ergebnis

Kassel (APA/dpa) - Der Aufsichtsrat der documenta in Kassel hat sich am heutigen Mittwoch erneut mit der finanziellen Schieflage der weltwei...

Kassel (APA/dpa) - Der Aufsichtsrat der documenta in Kassel hat sich am heutigen Mittwoch erneut mit der finanziellen Schieflage der weltweit bedeutendsten Ausstellung für moderne Kunst beschäftigt. Bis zum späten Nachmittag lag aber noch kein Ergebnis vor. Die Sitzung werde bis in die Abendstunden dauern, sagte ein Sprecher der Stadt Kassel.

Deren Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) ist Aufsichtsratsvorsitzender der gemeinnützigen documenta GmbH. Ob am Mittwoch noch ein Ergebnis veröffentlicht werde, sei unklar. Geselle und Hessens Kunstminister Boris Rhein (CDU) hatten im September erklärt, dass die 14. Ausgabe der documenta voraussichtlich ein bilanzielles Defizit von 5,4 Millionen Euro eingefahren hat.

Stadt und Land als Gesellschafter sicherten daraufhin mit einer Bürgschaft von insgesamt acht Millionen Euro die Zahlungsfähigkeit der Ausstellung. Aufklärung, wohin das Geld geflossen ist, sollte es bei der Aufsichtsratssitzung am heutigen Mittwoch geben. Auch über strukturelle und personelle Konsequenzen muss der Aufsichtsrat noch entscheiden.

Der Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, bekannte sich zu seiner Ausstellung: „Wenn jemand die documenta für gescheitert hält, finde ich das auch in Ordnung. Ich habe kein Problem mit dem Scheitern“, sagte er der Zeitschrift „Monopol - Magazin für Kunst und Leben“ (Dezemberausgabe). Die Empörung über die finanzielle Lücke in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro halte er für übertrieben. Mit 15 Prozent des Gesamtetats sei das Defizit nicht außergewöhnlich hoch.

Die 14. Ausgabe der Ausstellung für zeitgenössische Kunst fand vom 8. April bis zum 17. September in Kassel und Athen statt. Allein nach Nordhessen kamen 891.500 Besucher.