Gerichtssplitter

Zugbekanntschaft massivst sexuell genötigt: Sechs Jahre Haft

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Im Frühjahr war es in Tiroler Zügen zu mehreren sexuellen Übergriffen auf Frauen gekommen. Der folgenschwerste Fall vom Mai wurde nun am Lan...

Im Frühjahr war es in Tiroler Zügen zu mehreren sexuellen Übergriffen auf Frauen gekommen. Der folgenschwerste Fall vom Mai wurde nun am Landesgericht verhandelt. Angeklagt war ein Pakistaner, der bei einer abendlichen Zugfahrt drei Mädchen angesprochen hatte. Diese waren gerade auf dem Heimweg von einer Feier und noch bester Stimmung. Da zwei der Mädchen an einer früheren Station ausgestiegen waren, blieb das dritte zurück. Dieses bat der 25-Jährige, ihn doch mit dem Moped der Schülerin noch ein Stück mitzunehmen. Trotz mulmigen Gefühls willigte die junge Unterländerin ein. Bei einem Gewerbeareal bat der Mann dann, doch kurz anzuhalten. Sofort hatte er darauf den Mopedschlüssel abgezogen und sich an dem zunächst noch flüchtenden Mädchen massivst vergangen. Nachdem der 25-Jährige von seinem weinenden Opfer abgelassen hatte, entschuldigte er sich zuerst, bedrohte das Mädchen aber darauf mit dem Umbringen, wenn es seinen Eltern etwas sagen sollte. Um drei Uhr morgens erstattete der Vater Anzeige. Wenig später konnte der Täter in einer nahen Flüchtlingsunterkunft festgenommen werden. Vor Richterin Sandra Presslaber wollte der wegen sexueller Nötigung (fünf bis 15 Jahre Haft) Angeklagte den Spieß umdrehen. In Wahrheit sei er das Opfer und habe den Sexualakt gegen seinen Willen erduldet. Die Schöffen glaubten kein Wort: „Sie haben die Mädchen schon angelogen, dass Sie halb Spanier und halb Italiener wären. Was danach folgte, war eine besondere sexuelle Erniedrigung.“ Sechs Jahre Haft ergingen nicht rechtskräftig.

Ganz anders hatten sich im Juli frisch vermählte Außerferner wohl ihre Hochzeit vorgestellt. Inmitten der Festlichkeit waren nämlich polnische Hochzeitsgäste derart ins Streiten gekommen, dass die Polizei kommen musste. Als die Beamten dann inmitten der Hochzeitsgesellschaft standen, wurde einer von einem kampfsportbewährten 28-Jährigen zu Fall gebracht und verletzt. Die Kellnerin gestern am Landesgericht als Zeugin: „Irgendwann hat die ganze Gesellschaft geschrien. Es war das totale Chaos!“ Vor Richterin Nadja Obwieser war der Hilfsarbeiter zwar mit Kickbox-Shirt erschienen, zeigte sich ansonsten aber reuig. Von 1200 Euro Geldstrafe ergingen 800 bedingt. Der Beamte erhält 200 Euro. (fell)