Ärger über Vergabe für Lautsprecher
In Kufstein erhielt nicht der Billigstbieter den Zuschlag. Der Untersuchungsausschuss vermutet eine Gefälligkeit.
Von Michael Mader
Kufstein –Gleich in vier Sitzungen musste sich der städtische Untersuchungsausschuss mit der Auftragsvergabe für die neue Beschallung des Friedhofs in Kufstein-Zell beschäftigen. Die Sache liegt zwar schon zwei Jahre zurück, sorgt aber vor allem bei Gemeinderat Harald Acherer (Parteifreie) immer noch für Ärger. Er gab damals ein Angebot ab und war damit nicht nur Billigstbieter, sondern mit rund 7300 Euro auch fast um die Hälfte billiger als jene Firma aus einem Kufsteiner Nachbarort, die das teuerste Angebot stellte, letztendlich aber doch zum Zug gekommen ist.
Acherer habe zwar kein detailliertes Angebot abgegeben, aber auch eine andere Kufsteiner Firma wäre um rund 3000 Euro günstiger gewesen, merkte der Vorsitzende des städtischen Überprüfungsausschusses, Reinhard Amort (FPÖ/GKL), an: „Die Firma, die den Zuschlag erhalten hat, war zudem bei einer Begehung am Friedhof eingebunden. Es liegt der Verdacht nahe, dass die beiden anderen Angebote nur pro forma eingeholt wurden.“
Acherer begründete sein Pauschalangebot damit, dass es öfters vorgekommen sei, dass seine Angebote kopiert und an andere Firmen weitergegeben würden. Er forderte auch Disziplinarmaßnahmen für den Sachbearbeiter im Stadtamt. Dem Bürgermeister sei nämlich schlussendlich nur das teuerste Angebot vorgelegt worden.
„Die Stellungnahme des Sachbearbeiters war unbefriedigend. Der Verdacht erhärtet sich, dass die Angebote nur zum Schein eingeholt wurden und aus Gefälligkeitsgründen der Teuerste den Zuschlag erhielt“, zog Amort ein Resümee nach der vierten Sitzung. Der Untersuchungsausschuss gab schließlich die Empfehlung ab, dass dem Bürgermeister in Zukunft ab einer Summe von 3000 Euro ein nachvollziehbarer Angebotsvorschlag mit einer Reihung vorgelegt werden soll.
Konsequenzen wird es für den Mitarbeiter nicht geben. BM Martin Krumschnabel bestätigt aber, dass man ab einer gewissen Summe genau hinschauen müsse.