„Tod eines Komikers“ im Bregenzer Theater Kosmos eher schlechter Witz
Bregenz (APA) - Ein unlustiger Komiker gespielt von einem Hauptdarsteller, der unter den Erwartungen blieb, und eine vorhersehbare Entwicklu...
Bregenz (APA) - Ein unlustiger Komiker gespielt von einem Hauptdarsteller, der unter den Erwartungen blieb, und eine vorhersehbare Entwicklung der eh schon dünnen Geschichte - die Premiere von „Tod eines Komikers“ von Owen McCafferty am Donnerstag im Theater Kosmos in Bregenz war mehr Flop als Top.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Der aufstrebende Komiker Steve Johnston muss sich entscheiden: Soll er sich selbst treu bleiben oder auf seinen skrupellosen Agenten hören? Der redet ihm ein, sich zu verändern, zu lügen, sich anzupassen an den Geschmack der Masse. Er organisiert für ihn unter anderem die Teilnahme an einer Quizshow. Dumm nur, dass die Figur Steve Johnston nicht besonders lustig rüberkommt und seine Tabubrüche in der Folge auch nur etwas oberflächlich sind. Das Werk des nordirischen Dramatikers Owen McCafferty konnte auch sonst nicht punkten, was möglicherweise der Übersetzung von Michael Raab geschuldet ist. Vielleicht funktioniert der Witz des Stücks in Nordirland, bei der deutschsprachigen Erstaufführung in Bregenz war das nicht der Fall.
Vom erfahrenen Hauptdarsteller Dominique Horwitz hatte man sich einiges erwartet. Denn auch der deutsche Star vermochte nicht, seiner Figur und dem Werk mehr Leben einzuhauchen. Seine Darstellung wirkte teilweise etwas unkonzentriert und fahrig. Er muss sich auch in seiner Funktion als Regisseur (gemeinsam mit seiner Tochter Miriam Heinrich Horwitz, die auch für die Bühne verantwortlich ist) die Kritik gefallen lassen, warum er die Geschichte so langatmig erzählt hat. Lisa Hofer als die Freundin an seiner Seite blieb auch eher farblos. Am meisten gefallen hat am Donnerstagabend Marcus Widmann. Er ist erstmals im Theater Kosmos zu Gast und gab den von sich überzeugten, souveränen, durch den Abend tänzelnden Manager.
Das Bühnenbild ist einfach gehalten: zwei Sessel und drei frei stehende Schwing- bzw. Drehtüren als „Bühneneingang“, was als Setting nachvollziehbar und passend ist. Das Publikum blieb in seinem Applaus eher höflich. Fazit des Abends: Das Theater Kosmos hat sich mit „Tod eines Komikers“ keinen großen Gefallen getan.
(S E R V I C E: „Tod eines Komikers“ von Owen McCafferty; Deutschsprachige Erstaufführung; Aus dem Englischen übersetzt von Michael Raab; Fassung: Heiko Buhr. Weitere Vorstellungen: 17., 25., 30. November sowie 1., 2., 5., 6., 7. Dezember jeweils 20 Uhr; am 26. November und 3. Dezember Beginn 17 Uhr. Karten unter 05574/4080 oder www.theaterkosmos.at oder an der Abendkasse ab 19 Uhr unter 05574/44034)
(B I L D A V I S O – Pressebilder stehen unter theaterkosmos.at zum Download bereit.)