Wörgler Nordumfahrung bleibt trotz Sparpakets ein Thema
Budget, „Haus der Musik“ und Nordumfahrung waren Themen der Wörgler Gemeindeversammlung. Das Interesse daran war gering.
Von Wolfgang Otter
Wörgl –Es blieben viele Stühle im Wörgler Veranstaltungszentrum Komma frei, als am Donnerstagabend Bürgermeisterin Hedi Wechner den Wörglern bei einer Gemeindeversammlung in Sachen Budget-Konsolidierungskurs Rede und Antwort stand. Vieles, das zu diesem Thema gesagt wurde, war bereits bekannt und im Gemeinderat beschlossen. So hob Wechner noch einmal hervor, dass sich die Aufgaben vergrößern und die Transferzahlungen für die Stadt immer mehr erhöhen, während auf der anderen Seite die Ausgleichszahlungen des Bundes immer geringer ausfallen. Daher will man nun Maßnahmen ergreifen, um auch in Zukunft ein Budget zu ermöglichen. Alles andere, so die Bürgermeisterin, wäre unverantwortlich. „Es geht nicht darum, jemandem etwas wegzunehmen, sondern es geht darum, handlungsfähig zu bleiben“, betonte die Stadtchefin. Das „Effizienzpotenzial“, wie es Wechner bezeichnete, in der Höhe von 1,8 Mio. Euro soll bereits im Budget 2018 schlagend werden, letztendlich will man eine Konsolidierung über rund acht Mio. Euro bis 2021 vornehmen. Trotz dieser Summe, die durch Einsparungen und Einnahmenerhöhungen zustande kommen soll, wird im Hintergrund an Dauerbrennern der Wörgler Politik gebastelt.
Dazu zählt das „Haus der Musik“, das die neue Landesmusikschule, Räume für die Stadtmusikkapelle und einen kleinen Vortragsraum für 120 Zuhörer beherbergen soll. Das derzeitige Schulgebäude ist schon seit vielen Jahren baulich marode. Das neue, so wurde vom Gemeinderat bereits festgelegt, soll im Fischerfeld in Zusammenarbeit mit dem Besitzer, dem Verein WIST, entstehen. Als Finanzrahmen wurden rund 5,4 Mio. Euro genannt. „Wir werden darauf schauen, dass wir die Summe eher unter- als überschreiten“, sagte BM Wechner am Donnerstagabend.
Die offene und umstrittene Frage ist – auf sie wurde bei der Gemeindeversammlung aber nicht eingegangen –, ob die Stadt das Gebäude gleich ankauft oder vom Errichter anmietet. Gestern dazu befragt, teilte die Stadtchefin mit, dass man diese Entscheidung beim Budgetgemeinderat am 14. Dezember treffen werde. Man kläre derzeit noch einige notwendige Fragen ab. Noch ein Projekt köchelt weiter vor sich hin bzw. wird weiterentwickelt: die für Wörgl mit viel finanziellen Leiden verbundene Nordumfahrung. Die bisher gebaute Straße vom Kreisverkehr Wörgl-West bis Wörgl-Mitte schlägt sich mit fast einer Million Euro Rückzahlung pro Jahr in den Haushaltsvoranschlägen der nächsten Jahre nieder. Derzeit, so war am Donnerstagabend zu erfahren, laufen die Untersuchungen für die wasserrechtliche Genehmigung für den Bau des Kreisverkehrs Ost. Wann diese abgeschlossen werden, sei offen. „Wobei ich gleich sagen muss, dass die Stadt das nicht stemmen kann. Da wird uns das Land unter die Arme greifen müssen“, sagte Wechner. Vor Jahren waren die Kosten für den Kreisverkehr auf rund 12 Mio. Euro geschätzt worden. Und es sei zu erwarten, „dass das in die Höhe gegangen ist“, sagte BM Wechner.