Skispringen: Konkurrenz belebt: BWT neue Marke im Sprungsport
Wisla (APA) - Franz Neuländtner, der Verantwortliche bei Fischer Sports für das Skispringen, freut sich über sein jüngstes „Baby“. Seine Fir...
Wisla (APA) - Franz Neuländtner, der Verantwortliche bei Fischer Sports für das Skispringen, freut sich über sein jüngstes „Baby“. Seine Firma baut seit dem Sommer auch Sprungski unter der Marke BWT. Beim Sommer-GP in Hinzenbach gab es einen Dreifach-Erfolg für Athleten mit den rosafarbenen Brettern, beim Weltcup-Auftakt in Wisla springen Norweger, Tschechen und Polen auf ihnen um den Sieg mit.
Fischer ist der einzige der großen Skiproduzenten, der dem Sprungsport die Treue gehalten hat. Atomic und Rossignol haben sich schon vor vielen Jahren aus Kostengründen aus diesem Nischensegment verabschiedet, der slowenische Hersteller Elan folgte 2016.
Fischer konnte die Last, die Verbände im Skispringen und der Nordischen Kombination fast alleine auszurüsten, nicht tragen. Anders als etwa im Skilanglauf ist bei einem Sprungski viel Handarbeit nötig. So akzeptierte schließlich auch die FIS, dass der Hersteller aus Oberösterreich auch gebrandete Sprungski für andere Firmen baut.
Die Serienerfolge auf den gelb-schwarzen Latten brachten für Fischer werbetechnisch keinen Mehrwert mehr. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, betonte Ex-Springer Neuländtner in Wisla gegenüber der APA. So werden nun nach Konzernpartner Löffler seit dem Okay der FIS Ende Mai auch Sprungski unter dem Namen BWT erzeugt.
Ausgerüstet werden Athleten aus Polen (Sommer-GP-Sieger Dawid Kubacki, Maciej Kot, Piotr Zyla), Tschechien (u.a. Roman Koudelka) und Norwegen (u.a. Daniel Andre Tande, Anders Fannemel).
Damit sind aktuell sechs Marken im Skisprung-Weltcup vertreten. Neben dem genannten Trio sind dies auch Slatnar, Sport 2000 und fluege.de. Der slowenische Bindungs- und Schuhproduzent Slatnar löste Elan ab und stattet u.a. Ex-Weltcupsieger Peter Prevc (Slowenien) und Damen-Dominatorin Sara Takanashi (Japan) aus. Das Online-Buchungsportal fluege.de kehrte nach einjähriger Auszeit zurück und ersetzt Verivox. Auch die Ski von Sport 2000 werden vom Germina-Nachfolgeunternehmen S.K.I. im Osten Deutschlands gebaut.
BWT hat nach Formel 1 und dem Deutschen Tourenwagen Masters nun auch im Wintersport eine Bühne gefunden. „Die Kooperation mit Fischer ist wichtiger Teil unserer Marken-Internationalisierungsstrategie und wird unsere Markenbekanntheit weltweit dynamisch steigern“, sagte Andreas Weißenbacher, der Vorstandsvorsitzende der Firma aus Mondsee. BWT ist nach eigenen Angaben in Europa Marktführer bei Wassertechnologie. Fischer-Chef Franz Föttinger sieht im Einstieg von BWT auch „die Möglichkeit, unser eigenes Engagement auf einer breiteren Basis abzusichern“.