Ukrainischer Geheimdienst will Gefangenenaustausch mit Separatisten
Kiew/Moskau (APA/dpa) - Der ukrainische Geheimdienst SBU hat sich für einen Gefangenenaustausch mit den prorussischen Separatisten im Kriegs...
Kiew/Moskau (APA/dpa) - Der ukrainische Geheimdienst SBU hat sich für einen Gefangenenaustausch mit den prorussischen Separatisten im Kriegsgebiet Donbass ausgesprochen. „Das Wichtigste ist, dass es schnell geht, denn viele von unseren Männer befinden sich dort schon seit gut drei Jahren (in Gefangenschaft)“, sagte SBU-Berater Juri Tandit dem TV-Sender 5. Kanal am Samstag in Kiew. Es sollen Berichten zufolge 74 Angehörige der Regierungstruppen gegen 306 Rebellenkämpfer ausgetauscht werden. Ein Termin steht noch nicht fest.
Überraschend hatte sich der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch eingebracht und mit den Separatistenführern Igor Plotnizki (Luhansk) und Alexander Sachartschenko (Donezk) telefoniert. Über direkten Kontakt zwischen Putin und den Separatisten gab es bisher kaum Informationen. Russland unterstützt die Aufständischen, sieht sich aber nicht als Konfliktpartei, sondern als Vermittler. Zuvor hatte der Kiewer Unterhändler Viktor Medwedtschuk bei Putin um Unterstützung beim Gefangenenaustausch gebeten. Er gilt als kremlnah.
Der Gefangenenaustausch ist ein Element des 2015 vereinbarten Friedensplans für den seit 2014 währenden Krieg. Der letzte Austausch fand vor knapp einem Jahr statt. Lediglich im April, Juli und September wurden mehrere Dutzend Gefängnisinsassen aus dem Gebiet der Donezker Rebellen an Kiew übergeben. In dem Krieg wurden den Vereinten Nationen zufolge mehr als 10.000 Menschen getötet.