St. Anton fiebert Duell um neue TVB-Spitze entgegen
1300 Wahlberechtigte entscheiden am 28. November: Mit Florian Werner und Josef Chodakowsky stellen sich erstmals zwei Obmann-Kandidaten.
Von Helmut Wenzel
St. Anton am Arlberg –In einem der größten Tourismusverbände Tirols – dem TVB St. Anton am Arlberg mit 14.526 Betten – werden die Karten neu gemischt. Am 28. November ab 19.30 Uhr werden die rund 1300 Mitglieder der Verbandsregion von St. Christoph bis Strengen zu den Urnen gerufen.
Weil die Wahl des Aufsichtsrates bzw. des Obmannes bisher stets vorab eine ausgemachte Sache war, barg die Generalversammlung kaum Überraschungen.
Doch diesmal dürfte alles anders sein. Obmann Richard Walter verzichtet nach drei Funktionsperioden (je fünf Jahre) auf eine neuerliche Kandidatur. Womit der neue Cheftouristiker diesmal nicht von vornherein feststeht.
Mit Florian Werner und Josef Chodakowsky steigen zwei Arlberger Schwergewichte in den Ring. Vollbluttouristiker Werner und Sprecherin Pia Pangratz haben mit „Zukunft Arlberg“ eine „stimmgruppenübergreifende“ Liste formiert. Die Gruppe sei aus der jungen Touristiker-Generation entstanden. „Wir wollen etwas bewegen. Es geht uns um die touristische Zukunft am Arlberg. Fragen und Herausforderungen gibt es genügend“, erklären die beiden.
Aus der Taufe gehoben wurde die Liste, so Werner, heuer im Mai und Juni – im Zuge von Zukunftsgesprächen eines UMIT-Projekts (mit Studenten und Professoren des Landecker Bachelor-Studiums). „Zukunft Arlberg“ sei eine Mischung aus jungen und erfahrenen Touristikern.
„Wir leben in Zeiten großer Veränderungen. Verantwortungsträger müssen rasch und kompetent agieren, um die touristische Zukunft sicherzustellen“, ist der langjährige TVB-Aufsichtsratsvorsitzende Florian Werner überzeugt. „Es geht uns auch darum, dass unsere Interessen in der Politik das nötige Gewicht haben.“ Touristische Interessen seien in der Politik „derzeit schwach vertreten“. Als Netzwerker möchte er mitmischen, wenn politische Entscheidungen mit Auswirkungen auf die Freizeitwirtschaft fallen, erklärt der Spitzenkandidat. Handlungsbedarf sieht er bei der „Chalet-Politik“ ebenso wie beim Ausbau des Sommertourismus.
Kandidat Josef Chodakowsky – trotz russischen Namens ein Ur-St.-Antoner – erläuterte, er sei aus mehreren Kreisen gefragt worden, sich der Wahl zu stellen. Worauf er einwe „spannende wie reizvolle Herausforderung“ gesehen habe. Chodakowsky ist langjähriger Präsident des Ski-Clubs Arlberg (SCA), zudem war er Mitglied des Gemeinderates. Ein Grundsatz hat für ihn oberste Priorität: „Ich will das Gemeinsame vor das Trennende stellen.“ Das habe in der Vergangenheit für den erfolgreichen Skiort St. Anton ebenso gegolten wie für den TVB. Und das werde auch in Zukunft gelten, sollte er die Wahl gewinnen. „Der Verband ist jedenfalls hervorragend aufgestellt.“ Als Banker weiß er: „Unser TVB hat beste Bonität.“ Die Wahlliste mit dem schlichten Titel „Gemeinsam“ sei selbsterklärend. Womit Josef Chodakowsky „das beste Erfolgsrezept“ so auf den Punkt bringt: Wenn „die drei Starken“ im Dorf – Gemeinde, Arlberger Bergbahnen und TVB – an einem Strang ziehen, „dann ist schon viel getan“.