Europas Leitbörsen zum Wochenstart im Plus erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die europäischen Leitbörsen dürften die Handelswoche mit Kursgewinnen beginnen. Der Future auf den Euro-St...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die europäischen Leitbörsen dürften die Handelswoche mit Kursgewinnen beginnen. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 erhöhte sich und eine halbe Stunde vor Börsenstart um 0,17 Prozent auf 3.600 Punkte. Rückenwind liefern die positiven Vorgaben aus Übersee nach dem guten US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag.

Der DAX dürfte am Montag ebenfalls mit moderaten Gewinnen starten. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart stand der X-DAX als außerbörslicher Indikator für den hiesigen Leitindex mit 0,27 Prozent im Plus bei 13.189 Punkten. Nach dem Kurssprung im DAX in der vergangenen Woche hoffen die Anleger nun auf eine Jahresendrally - angeschoben auch von den weiter starken US-Börsen.

Das dominierende Thema am Markt ist in dieser Woche die Geldpolitik. Im Fokus steht zunächst die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. „Die Märkte preisen nun schon seit geraumer Zeit eine weitere Anhebung um 0,25 Prozentpunkte ein“, schrieb David Madden von CMC Markets. Für das kommende Jahr werde mit drei, vielleicht vier weiteren Anhebungen gerechnet. „Die Pressekonferenz am Mittwoch dürfte uns in dieser Hinsicht aber nur wenig Hinweise geben“, befürchtet Madden.

Am Donnerstag wird dann der Präsident der Europäischen Zentralbank die letzte Pressekonferenz des Jahres geben. Nach Ansicht der Experten der Landesbank Helaba ist es eher unwahrscheinlich, dass Mario Draghi seinen Tonfall mit Blick auf die Geldpolitik ändern wird. Auch die britische Notenbank, die ebenfalls sich zur Geldpolitik äußert, dürfte ihren Leitzins unangetastet lassen - sie hatte erst Anfang November erstmals seit zehn Jahren wieder leicht an der Zinsschraube gedreht.

Auf Unternehmensseite bietet sich den Anlegern zu Wochenbeginn ein eher ruhiges Bild mit nur wenigen Terminen auf der Agenda, darunter die Verkehrszahlen der Lufthansa am frühen Nachmittag.

Umso mehr schauen die Marktteilnehmer auf neueste Empfehlungen aus Analystenhäusern: So zeigten sich Aktien des Versicherers Hannover Rück etwa nach einem frischen Verkaufsvotum der Barclays-Experten vorbörslich schwach. Die Siemens-Papiere beflügelte hingegen eine positive Einschätzung durch Morgan Stanley - sie gingen um rund eineinhalb Prozent in die Höhe. Analyst Ben Uglow sieht den geplanten Börsengang der Medizintechnik-Sparte als klaren Kurstreiber.

Unter Druck blieben die in der vergangenen Woche arg gebeutelten Papiere des Möbelkonzerns Steinhoff. Wegen der Ermittlungen auf Bilanzunregelmäßigkeiten war der Kurs in der vergangenen Woche um fast 90 Prozent eingebrochen. Steinhoff versucht derzeit, die Lage zu stabilisieren und hatte am Sonntagabend mit Blick auf ein für den 19 Dezember angesetztes Treffen seine Geldgeber um Geduld gebeten.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA051 2017-12-11/08:37