Land will Aus für Glyphosat, SP gegen Abwahl durch Hintertüre
Innsbruck – ÖVP und Grüne wollen heute im Landtag den ersten Schritt für einen Ausstieg aus glyphosathältigen Pflanzengiften in Tirol setzen...
Innsbruck –ÖVP und Grüne wollen heute im Landtag den ersten Schritt für einen Ausstieg aus glyphosathältigen Pflanzengiften in Tirol setzen. Die FPÖ unterstützt ebenfalls den auf Drängen der Grünen eingebrachten Dringlichkeitsantrag. Die Landesregierung wird aufgefordert, landesrechtliche Möglichkeiten zu prüfen, die einen vollständigen Ausstieg aus der Anwendung von Glyphosat ermöglichen. Unabhängig davon sollen Land, Gemeinden, ÖBB, Asfinag und Bundeseinrichtungen von sich aus auf Glyphosat-Produkte verzichten. „Wir wollen Tirol glyphosatfrei machen. Mit dem Antrag kommt endlich Bewegung rein“, sagt LA Gabi Fischer (Grüne). Sie appelliert an Bürgermeister, Konsumenten und Landwirte, die Bemühungen zu unterstützen. Für LA Hermann Kuenz (VP) ist das Maßnahmenpaket ein klares Bekenntnis, Tirol in Zukunft glyphosatfrei zu machen.
Eine Lanze für die Bürgermeister bricht die SPÖ. Das seinerzeit durch Rücktritte im Gemeinderat erzwungene Aus des zwischenzeitlich wiedergewählten Kaltenbacher Ortschefs Klaus Gasteiger (SP) will sie nicht so stehen lassen. Auf Initiative des Vorsitzenden des SP-Gemeindevertreterverbands, Georg Dornauer, soll die Gemeindeordnung geändert werden. „Der Missbrauch der Gemeindeordnung ist abzulehnen“, kritisiert die SPÖ. Es dürfe nicht belohnt werden, wenn ein Bürgermeister durch taktische Rücktritte „gestürzt“ und dadurch eine – im Gesetz nicht vorgesehene – Abwahl quasi durch die Hintertüre herbeigeführt werde. Deshalb drängen die Tiroler Sozialdemokraten auf eine Änderung der Gemeindeordnung. (pn))