Angebote der deutschen Goethe-Institute immer beliebter
Berlin (APA/AFP) - Das Goethe-Institut erreicht mit Deutschkursen und weiteren Angeboten weltweit deutlich mehr Menschen als vor fünf Jahren...
Berlin (APA/AFP) - Das Goethe-Institut erreicht mit Deutschkursen und weiteren Angeboten weltweit deutlich mehr Menschen als vor fünf Jahren. Die Zahl der Sprachkursteilnehmer stieg seit 2012 um 17 Prozent auf 242.000 im Jahr 2016, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Die Bibliotheken besuchten rund eine Million Menschen und damit 50 Prozent mehr.
Auch die Reichweite im Internet steigerte sich um knapp 50 Prozent auf 34,5 Millionen Besuche im Jahr. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, die Teilnehmerzahlen an den Sprachkursen und Prüfungen der Goethe-Institute im Ausland in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu steigern“, erklärte Institutspräsident Klaus-Dieter Lehmann. Die Kulturveranstaltungen besuchten inzwischen jährlich rund 16 Millionen Menschen, besonders freue ihn der Zuwachs bei den Bibliotheken.
Das Goethe-Institut bietet in 159 Instituten in 98 Ländern Sprachkurse an, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein Bild von Deutschland. Dazu kommen Kooperationen mit Partnereinrichtungen.
Im kommenden Jahr wollen sich die Goethe-Institute in Europa gezielt dem Thema Freiheit widmen. Dazu startet in rund 40 Städten das Programm „Freiraum“. Dabei entwickeln jeweils zwei Städte, die mindestens tausend Kilometer voneinander entfernt liegen, gemeinsame Projekte.
„Hier trifft etwa ein Antimafiaverein aus Rom auf ein Kunst- und Wissenschaftszentrum aus Nikosia, und ein Brüsseler Theaterhaus kooperiert mit einer Warschauer Nichtregierungsorganisation, die sich gegen Filterblasen und Echokammern im Internet stark macht“, erklärte die Brüsseler Projektverantwortliche Cristina Nord.
Ein zweiter Schwerpunkt soll im kommenden Jahr die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika sein. Dazu startet ein Pilotprojekt, das sich dem Thema zusammen mit afrikanischen Wissenschaftern in den kommenden Jahren annimmt. „Erinnerung ist nicht bloß der Blick zurück, sondern liefert neue Erkenntnisse für das Zusammenleben heute - sie ist stetige Verpflichtung“, erklärte Institutspräsident Lehmann.
Die deutsche Kolonialvergangenheit sei bisher nur sporadisch aufgearbeitet, oftmals werde zudem in die deutschen Diskursen die afrikanische Perspektive immer noch sehr homogen dargestellt. Dabei seien die afrikanischen Diskurse so divers wie die Kolonialgeschichten selbst.