Doping: Stichwort Salbutamol

Wien (APA) - Salbutamol gehört zur Arzneimittelgruppe der Beta-2-Sympathomimetika, die bei Asthma oder Bronchitis eingesetzt werden, um die ...

Wien (APA) - Salbutamol gehört zur Arzneimittelgruppe der Beta-2-Sympathomimetika, die bei Asthma oder Bronchitis eingesetzt werden, um die Bronchialmuskeln zu entspannen und die Bronchien zu weiten. Mittels Inhalator verabreicht, wirkt es sofort und lang anhaltend. Im Sport kann Salbutamol durch seine Wirkung aber auch leistungssteigernd eingesetzt werden und unterliegt deshalb Beschränkungen.

Salbutamol gehört gemäß dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zur Verbotklasse der spezifischen Substanzen, die anders als etwa EPO oder Anabolika nicht per se als Dopingmittel eingestuft werden. Bei der Einnahme von Salbutamol und verwandten Asthmamitteln der Gruppe der Beta-2-Agonisten dürfen aber bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden. Im Fall von Salbutamol müssen Sportler keine Ausnahmegenehmigung vorweisen, schwere Asthmatiker können sich dadurch aber höhere Dosen genehmigen lassen.

Ergibt eine Dopingprobe wie aktuell bei Radstar Chris Froome einen zu hohen Wert, können Sanktionen wie der Aberkennung von Ergebnissen sowie Sperren von drei Monaten bis zu zwei Jahren ausgesprochen werden. Wird außerdem die Absicht von Leistungssteigerung nachgewiesen, ist auch eine Sperre von bis zu vier Jahren möglich. Je nach Sachlage ist aber auch ein Freispruch möglich.

Im Radsport wurden beispielsweise der Italiener Diego Ulissi aufgrund eines Salbutamol-Befundes beim Giro d‘Italia 2014 für neun Monate gesperrt. Sein Landsmann Alessandro Petacchi erhielt für einen auffälligen Salbutamol-Befund beim Giro 2007 eine Sperre von einem Jahr. Weltweit gab es 2016 laut WADA-Statistik in allen Sportarten 172 Fälle mit auffälligen Werten aus der Beta-2-Agonisten-Klasse, 15 davon betrafen Salbutamol. Wie viele Sanktionen nach sich zogen, wurde nicht ausgewiesen.