Erneut Pilgerrekord in Mexiko-Stadt - Über sieben Millionen Besucher
Mexiko-Stadt (APA) - Zum jährlichen Guadalupe-Fest rund um den Marienfeiertag am 12. Dezember sind so viele Pilger wie noch nie nach Mexiko-...
Mexiko-Stadt (APA) - Zum jährlichen Guadalupe-Fest rund um den Marienfeiertag am 12. Dezember sind so viele Pilger wie noch nie nach Mexiko-Stadt gekommen: 7,28 Millionen Gläubige kamen in den vergangenen Tagen aus allen Teilen Mexikos und auch aus dem Ausland zur Guadalupe-Basilika, berichteten mexikanische Medien laut Kathpress.
4.700 Menschen hätten nach Behördenangaben medizinische Dienste in Anspruch genommen, viele davon aufgrund von Erschöpfung oder niedrigem Blutdruck. Elf Pilger kamen am Rückweg von Mexiko-Stadt nach Puebla bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Die Wallfahrt nach Guadalupe ist eine der größten Pilgerfahrten der Welt.
Die Opfer und Helfer der schweren September-Erdbebens in Zentralmexiko standen im Mittelpunkt der Gebete, jedoch auch die Korruption, Gewalt und Kriminalität im Land, welche Kardinal Norberto Rivera Carrera in der Predigt in der Guadalupe-Basilika anprangerte.
Der Drogenhandel, „der Menschen vergiftet und tötet“, sowie die vielen Morde, Entführungen und Gewaltverbrechen in Mexiko seien „Desaster, die die Hoffnung ersticken“ und ein „fortwährendes Erdbeben, welches das heilige Haus unserer Würde, Werte und Existenz, jedoch auch unserer Familien, unserer Jugend und unseres Lebens zerstört“, betonte der Kardinal.
Zwischen 9. und 12. Dezember 1531 soll dem 57-jährigen Indio Juan Diego laut Überlieferung auf dem Tepeyac-Hügel viermal eine Frau erschienen sein, die sich als Mutter Gottes bezeichnete. Sie beauftragte ihn mit dem Bau einer Kirche, um den Menschen dort „Liebe, Hilfe und Mitgefühl“ geben zu können. Damit die spanische Obrigkeit dem Indio glaube, ließ sie ihn trotz des Winters „kastilische Rosen“ finden und hinterließ auf seinem Umhang („Tilma“) das später verehrte Bild der Madonna von Guadalupe. Bis heute gilt als ungeklärt, wie das Bild auf das raue Gewebe gelangt ist und warum der normalerweise bereits nach wenigen Jahren zerfallende Stoff aus Kaktusfasern bis heute existiert. Juan Diego wurde 2002 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Die innige Verehrung für die „Virgencita“, die von den Päpsten des 20. Jahrhunderts zur Nationalpatronin Mexikos und von ganz Amerika erhoben wurde, kommt auch bei den im Ausland lebenden Mexikanern zum Ausdruck. Längst zur Tradition geworden ist am 12. Dezember mittlerweile nicht nur die Lateinamerika-Papstmesse im Petersdom in Rom, sondern auch der Guadalupe-Gottesdienst in der Wiener Votivkirche.