Parlamentsumbau wird ein Jahr länger dauern
Im August startete die Generalsanierung des Hohen Hauses. Probleme bei der Auftragsvergabe verzögern die Sanierung bis in den März 2021.
Von Michael Sprenger
Wien –Am Mittwoch herrschte Krisenstimmung bei den Verantwortlichen der Parlamentssanierung. Am Abend traf sich der Aufsichtsrat der Parlamentsgebäudesanierungsgesellschaft. Denn die Auftragsvergabe an die einzelnen Firmen habe sich verzögert. Und dies hat weitreichende Konsequenzen. So musste nun eine Korrektur des geplanten SanierungsFahrplans vorgenommen werden. Bislang war terminisiert, dass ab Juli 2020 die Abgeordneten wieder in dem nach Plänen von Theophil Hansen errichteten Hauses arbeiten, debattieren und Kompromisse erzielen können. Doch dieser Plan ist jetzt schon nicht mehr zu halten. Die Parlamentarier müssen länger im Ausweichquartier am Heldenplatz ausharren. Die Rückkehr in das historische Gebäude am Ring soll sich um acht Monate auf den März 2021 verschieben.
Projektleiter Alexis Wintoniak begründete die Projektverlängerung folgendermaßen: „Für uns hat der sorgsame Umgang mit Steuergeld und damit die Einhaltung des gesetzlich festgelegten Kostenrahmens absolute Priorität.“ Er erinnerte zudem daran, dass die „aufwändigen und zeitraubenden Verhandlungsverfahren zu den einzelnen Ausschreibungen unumgänglich“ gewesen seien.
Trotz alledem sprengt die Verlängerung der Bauarbeiten laut Wintoniak nicht den Gesamtkostenrahmen für die Generalsanierung, der mit 352,2 Millionen Euro fixiert worden ist. Die Mehrkosten werden mit rund acht Millionen Euro beziffert. Diese Summe setzt sich laut Sanierungsgesellschaft „im Wesentlichen aus der Preisanpassung/Valorisierung und aus der längeren Nutzung der Interimslokation zusammen“.
Bei der Aufsichtsratssitzung wurde zudem die Vergabe der Baumeisterarbeiten geregelt. Die Bietergemeinschaft Porr/Pittel+Brausewetter soll den Zuschlag erhalten.