Pakistan verbietet indischen Film wegen Geheimdienst-Beleidigung

Islamabad (APA/dpa) - Die pakistanische Zensurbehörde hat die Aufführung eines neuen Bollywood-Films aus dem benachbarten Indien verboten, w...

Islamabad (APA/dpa) - Die pakistanische Zensurbehörde hat die Aufführung eines neuen Bollywood-Films aus dem benachbarten Indien verboten, weil der Agentenfilm ihrer Auffassung nach Pakistans Geheimdienst ISI in einem negativen Licht zeigt.

Der Film „Tiger Zinda Hai“ („Der Tiger ist am Leben“) erhalte keine Unbedenklichkeitsbescheinigung, die für das Zeigen eines Films in Pakistan notwendig ist, sagte der Chef der Zensurbehörde, Mubashar Hassan, am Donnerstag in Islamabad.

Der indische Film mit dem populären Schauspieler Salman Khan in der Hauptrolle soll in den kommenden Wochen weltweit anlaufen. Der Plot dreht sich um einen Agenten des indischen Geheimdiensts, der eine indische Krankenschwester rettet, die von militanten Islamisten im Irak gefangen gehalten wird. Inwiefern genau er damit den pakistanischen Geheimdienst beleidigt, war zunächst nicht klar. „Der Film zielt auf unsere Verteidigungsinstitutionen, das können wir nicht tolerieren“, sagte Hassan lediglich zur Begründung.

Die beiden Atommächte Indien und Pakistan haben seit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft ein angespanntes Verhältnis zueinander, insbesondere in Bezug auf die umstrittene Region Kaschmir. Im September vergangenen Jahres verbot Pakistan nach einem Zwischenfall dort den Import jeglicher Medieninhalte aus Indien, hob den Bann aber drei Monate später wieder auf. Bollywood-Filme sind bei der pakistanischen Bevölkerung sehr beliebt.