Erste Bank sieht noch Aufwärtspotenzial für Wiener Börse
Wien (APA) - Der österreichische Aktienmarkt dürfte sich auch im kommenden Jahr positiv entwickeln. Die Experten der Erste Bank prognostizie...
Wien (APA) - Der österreichische Aktienmarkt dürfte sich auch im kommenden Jahr positiv entwickeln. Die Experten der Erste Bank prognostizieren für den Wiener Leitindex ATX einen Jahresendwert für 2018 von 3.600 Punkten. Aktuell liegt er bei 3.314 Punkten. Das Aufwärtspotenzial beträgt also knapp 9 Prozent. Treiber für weitere Kursanstiege sind steigende Gewinne.
Die Unternehmen der Wiener Börse sollten dabei vor allem von der überdurchschnittlichen Wirtschaftsentwicklung in den zentral- und osteuropäischen Ländern (CEE) profitieren, sagten Fritz Mostböck, Leiter der Group Research der Erste Bank und Christoph Schulte, Senior Analyst, heute, Donnerstag, vor Journalisten in Wien.
2017 sei der ATX mit bisher 27,2 Prozent Zugewinn klarer internationaler Outperformer gewesen. Der Index sollte sich jedenfalls weiter nach oben bewegen, der Aufschwung werde jedoch etwas abflachen, meinte Schultes. Mit positiven Wachstums- und Gewinnprognosen bleibe die Ausgangssituation beim ATX aber stabil und die Stimmungslage allgemein freundlich.
Kommendes Jahr liegt der Fokus bei Aktien laut Schultes auf Technologiewerten und zyklischen Aktien, sowie Banktiteln. Trotzdem solle man angesichts der guten Kursentwicklung dieser Aktien die Bewertung nicht ganz aus den Augen verlieren.
Für kommendes Jahr rechnet Mostböck mit einem stabilen Wirtschaftswachstum in der Eurozone von 2,3 Prozent. Der Aufschwung sollte in den meisten Regionen der EU anhalten. Besonders die CEE-Länder sollten jedoch wieder deutlich schneller wachsen als der Rest Europas. Hiervon dürfte gerade der Wiener Aktienmarkt profitieren, da fast ein Drittel der Umsätze der ATX-Unternehmen in den CEE-Ländern generiert werden, wie Mostböck betonte.
In Bezug auf das Zinsumfeld geht Mostböck von einem moderaten, aber sukzessiven Renditeanstieg aus. Durch das robuste konjunkturelle Umfeld sei mit einem Anstieg der Inflation zu rechnen, dementsprechend werden auch die Zinsen in der EU steigen. Allerdings werde es zu ersten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) erst ab 2019 kommen.