Börse Frankfurt am Vormittag im Minus
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der sogenannte Hexensabbat hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst in die Flucht getrieben. An d...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der sogenannte Hexensabbat hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst in die Flucht getrieben. An diesem Freitag laufen an der Termin- und Optionsbörse Eurex Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelwerte aus. Dies kann am Kassamarkt für größere Kurssprünge sorgen. Denn Investoren versuchen oft, zum Verfall die Kurse kurzfristig in die für sie günstige Richtung zu bewegen.
Der DAX verlor im frühen Handel 0,24 Prozent auf 13.036,37 Punkte. Damit deutet sich aktuell ein Wochenverlust von 0,9 Prozent an. Bereits seit Wochen pendelt der deutsche Leitindex in der Spanne zwischen 12.800 und 13.200 Punkten. Viele institutionelle Investoren seien am Verfalltag auf die Marke von 13.000 Punkten fixiert, hieß es. Laut Händlern könnte der Leitindex danach aus der genannten Spanne ausbrechen.
Der MDAX sank am Freitag um 0,36 Prozent auf 25.977,11 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 0,83 Prozent auf 2.514,78 Punkte nach unten.
Unter den Einzelwerten zeigten sich die Versorgerwerte etwas erholt von ihrer zuletzt steilen Talfahrt. So gewannen die Papiere von RWE an der DAX-Spitze 2,4 Prozent, gefolgt von E.ON-Titeln mit plus 2,0 Prozent. Im MDAX waren die Anteilscheine der RWE-Ökostromtochter Innogy mit einem Gewinn von 2,4 Prozent am stärksten gefragt. Nach einer Gewinnwarnung von Innogy waren die Aktien am Mittwoch und Donnerstag um knapp 20 Prozent eingebrochen.
Die Kursverluste der Oracle-Aktien am Vorabend nach schwachen Quartalszahlen lösten bei den Papieren des deutschen Konkurrenten SAP Gewinnmitnahmen aus. Zuletzt gaben SAP um 0,7 Prozent nach. „Die Zahlen von Oracle und vor allem der Ausblick auf das laufende dritte Geschäftsquartal könnten die Erwartungen an das Cloud-Geschäft ein wenig dämpfen“, sagte ein Händler. Positiv für den SAP-Kurs sei allerdings das von Morgan Stanley von 102 auf 111 Euro erhöhte Kursziel, das der Aktie fast 15 Prozent Aufwärtspotenzial einräumt.
Steinhoff-Titel setzten ihren Kurseinbruch der vergangenen beiden Handelstage fort und sackten um weitere 8,4 Prozent ab. Der von einem Bilanzskandal erschütterte Möbelhersteller macht einen personellen Schnitt, wobei Hauptaktionär, Aufsichtsratsvorsitzender und Übergangschef Christo Wiese deutlich an Einfluss verliert: Er scheidet aus dem obersten Führungszirkel aus. Zudem hat sich seine Beteiligung von rund einem Viertel am Unternehmen etwas reduziert.
Am Mittwoch hatte Steinhoff mitgeteilt, dass auch der Jahresabschluss 2016 neu erstellt werden muss, worauf die Aktien um mehr als 13 Prozent einbrachen. Seit Anfang des Monats waren die Steinhoff-Titel in der Spitze um fast 90 Prozent eingebrochen und zum „Pennystock“ geworden - in der Vorwoche war es für das Papier zeitweise bis auf 0,35 Euro heruntergegangen.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA164 2017-12-15/10:39