Ski alpin: Hirscher geht voll motiviert in Alta-Badia-Doppel
La Villa/Alta Badia (APA) - Marcel Hirscher will sich am Sonntag (9.30/12.30 Uhr, live ORF eins) in Alta Badia seine Vormachtstellung im Rie...
La Villa/Alta Badia (APA) - Marcel Hirscher will sich am Sonntag (9.30/12.30 Uhr, live ORF eins) in Alta Badia seine Vormachtstellung im Riesentorlauf zurückholen. Mit seinem fünften Sieg in Folge auf der Gran Risa hätte der Ski-Star aus Österreich mehr als Italiens Ikone Alberto Tomba. „Es ist wieder einer der schwersten Hänge im Weltcup“, meinte der Salzburger, der auch am Montag eine offene Rechnung zu begleichen hat.
Das Rennwochenende in Val d‘Isere hatte es für Hirscher in sich. Im Riesentorlauf kam der sechsfache Weltcup-Gesamtsieger auf Platz drei hinter dem Franzosen Alexis Pinturault und Stefan Luitz aus Deutschland, im Slalom verbuchte er tags darauf dank spektakulärer Aufholjagd im zweiten Durchgang seinen zweiten Saisonsieg.
Danach gönnte der Annaberger seinem Körper wie angekündigt ein paar Tage Pause und trainierte erst am Donnerstag wieder auf der Reiteralm. „Es ist einfach viel intensiver“, erklärte Hirscher. Durch seinen Trainingsrückstand sei die Muskulatur nach Phasen voller Belastung schneller im kritischen Bereich, die Regeneration benötige daher mehr Zeit.
Mittlerweile ist der 28-Jährige aber wieder bereit, in den Angriffsmodus zu schalten. Wie Val d‘Isere ist Alta Badia, wohin schon am Freitag die Anreise erfolgte, gewissermaßen sein Revier: Mit insgesamt fünf Siegen war im Dolomiten-Tal niemand erfolgreicher. Seit 2013 hat er jedes Jahr den Riesentorlauf auf der Gran Risa gewonnen, 2011 den bisher letzten Slalom. Tomba kann genauso vier RTL-Siege vorweisen. Gewinnt Hirscher am Sonntag, hat er Italiens Ski-Nationalheiligen auch in diesem Punkt übertrumpft.
„Alta Badia ist ganz anders als Val d‘Isere, aber trotzdem auch einer der schwersten Hänge im Weltcup“, betonte der Doppel-Weltmeister von St. Moritz 2017. „In Val d‘Isere geht es praktisch nicht mehr steiler, in Alta Badia wechselt es mehr, und du musst die Übergänge richtig erwischen.“ Auch vom Schnee und von der Luftfeuchtigkeit her warten wegen der unterschiedlichen Höhenlage komplett andere Verhältnisse. „Das ist das Schwierige, weil mir beim neuen Material noch die Anhaltspunkte fehlen.“
Nach dem Riesentorlauf findet heuer zum dritten Mal auch ein RTL-Parallelrennen statt. Dieses hat sich trotz des ungünstigen Termins am Montagabend doch zu einem Publikumsrenner entwickelt - Hirscher aber noch nicht viel Punkte gebracht. „Das möchte ich heuer unbedingt besser machen und zumindest eine Runde weiterkommen als die letzten Jahre“, kündigte er angesichts zweier früher Niederlagen in Runde eins an. Auf der Reiteralm wurde extra mit einer Startrampe trainiert.
In Alta Badia fehlen wird der weiterhin mit Knieproblemen kämpfende Philipp Schörghofer. Der Salzburger hofft, im Jänner in Adelboden wieder einsteigen zu können. Nach diesem Klassiker in der Schweiz findet mit Garmisch-Partenkirchen nur noch ein weiterer Riesentorlauf vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang statt.
Die Speed-Herren des ÖSV, von denen in Beaver Creek noch ein paar die kurzen Skier angeschnallt hatten, meldeten diesmal keine Ansprüche auf RTL-Startplätze an. „Das ist kein Thema für mich“, erklärte etwa Vincent Kriechmayr. „Dadurch, dass ich letztes Jahr so schlecht war, habe ich meinen Schwerpunkt auf den Speed verlegt, damit ich da wieder den Anschluss finde.“