Fitch hebt Rating für Portugal an - Kein Ramsch mehr
Lissabon/London (APA/Reuters/dpa) - Nach der einflussreichsten Ratingagentur S&P hat auch der Rivale Fitch das einstige Krisenland Portugal ...
Lissabon/London (APA/Reuters/dpa) - Nach der einflussreichsten Ratingagentur S&P hat auch der Rivale Fitch das einstige Krisenland Portugal wieder in den Club der verlässlichen Kreditnehmer aufgenommen. Fitch hob das Rating des Landes am Freitag gleich um zwei Stufen eine Stufe von „BB+“ auf „BBB“. Damit haben Portugals Staatsanleihen den sogenannten Ramschbereich verlassen, in dem ein Investment als spekulativ gilt.
Der Ausblick ist stabil, damit erwartet Fitch auch auf absehbare Zeit keine Veränderung der Lage. Fitch begründete dies mit Fortschritten beim Schuldenabbau und der Wirtschaftsentwicklung. In diesem Jahr dürfte die Schuldenquote zum ersten Mal seit der Eurokrise sinken, erklärte Fitch in London. Das liege zum einen an den Maßnahmen der Regierung, zum anderen aber auch an einer wirtschaftlichen Erholung und besseren Finanzierungsbedingungen. Das Haushaltsdefizit dürfte laut Fitch in diesem Jahr nur noch einen Bruchteil des Wertes aus Krisenzeiten betragen. Auch der Bankensektor stehe heute besser da, wenngleich faule Kredite weiter ein Risiko seien.
Portugal konnte 2014 nach einer schweren Schuldenkrise ein internationales Rettungsprogramm verlassen. Das Euro-Land hatte insgesamt 78 Milliarden Euro von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten. Für die dritte große Ratingagentur Moody‘s gilt Portugal derzeit noch als zweifelhafter Schuldner mit einer - wenn auch denkbar knapp - lediglich ausreichenden Bewertung.