Familienbesuch für indischen Spion in pakistanischer Todeszelle

Islamabad (APA/dpa) - In einem weiteren Kapitel der prominentesten Spionageaffäre in Pakistan bekommt der angebliche indische Spion Kulbusha...

Islamabad (APA/dpa) - In einem weiteren Kapitel der prominentesten Spionageaffäre in Pakistan bekommt der angebliche indische Spion Kulbushan Jadhav Besuch von seiner Familie. Zeitungen und Fernsehen berichteten am Montag ausführlich über die Ankunft von Jadhavs Mutter und Ehefrau am Flughafen in der Hauptstadt Islamabad.

Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, das Treffen werde 30 Minuten dauern und im Außenministerium stattfinden. Dort seien zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz. Eine Hauptverkehrsader der Stadt, die auf das Ministerium zuführt, sei gesperrt worden.

Jadhav war im März 2016 in der unruhigen, südpakistanischen Provinz Baluchistan festgenommen und in diesem Jahr zum Tod verurteilt worden. Die pakistanische Regierung und das Militär werfen ihm Spionage und Sabotage vor. Baluchistan ist ein zentraler Ort für einen für Pakistan immens wichtigen geplanten multimilliardenschweren Wirtschaftskorridor zwischen China und Pakistan (CPEC). Pakistan und Indien sind Erzfeinde.

Die indische Regierung bestätigt, dass Jadhav ein indischer Bürger und ehemaliger Marineoffizier ist, weist aber den Vorwurf zurück, er sei ein Spion. Im Mai hatte Indien wegen des Todesurteils und Zugangsproblemen zu dem Gefangenen den Internationalen Gerichtshof in Den Haag angerufen. Das Gericht bat Pakistan, Jadhav nicht hinzurichten, bis es sein endgültiges Urteil fällen konnte.