Zahl der Asylanträge in Slowenien heuer leicht gestiegen
Ljubljana (APA) - In Slowenien ist die Zahl der Asylanträge heuer leicht gestiegen. Von Jänner bis November 2017 wurden 1.320 Asylanträge ge...
Ljubljana (APA) - In Slowenien ist die Zahl der Asylanträge heuer leicht gestiegen. Von Jänner bis November 2017 wurden 1.320 Asylanträge gestellt, wie eine aktuelle Statistik des slowenischen Innenministeriums zeigt. Das ist um fast 13 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode, als 1.170 Ansuchen um Asyl gestellt wurden. Im Gesamtjahr 2016 lag die Zahl bei 1.308 Asylanträgen.
Mit fast 42 Prozent kam der Großteil der Schutzsuchenden aus Afghanistan (552 Anträge). Es folgten Flüchtlinge aus Algerien (165 Anträge), Pakistan (104) und der Türkei (94 Anträge). Aus Syrien stammten 84 Antragsteller, 55 aus dem Iran, 40 aus dem Kosovo, 38 aus Eritrea, 28 aus Libyen und u.a. 14 aus dem Irak.
Schutz wurde heuer im Jahresvergleich weniger Asylsuchenden gewährt: vom Jänner bis November 2017 gab es insgesamt 140 positive Entscheide, in der gleichen Vorjahresperiode 148. Im gesamten Jahr 2016 wurde insgesamt 170 Personen Schutz gewährt, davon bekamen 138 den Flüchtlingsstatus, 32 Antragstellern wurde subsidiärer Schutz erteilt.
Die meisten Flüchtlinge, denen Slowenien im Jahr 2016 Schutz erteilte, stammten aus Syrien (88). Es folgten Geflüchtete aus dem Irak (29), Eritrea (22) Afghanistan (14), Iran (12) und Kasachstan (2). Im laufenden Jahr ist die Struktur nach Angaben des Innenministeriums nicht viel anders als im Vorjahr.
Heuer wurden laut der Statistik insgesamt 1.424 Fälle gelöst: zusätzlich zu den 140 positiven Entscheiden gab es 85 Ablehnungen. In fast 60 Prozent der Fälle (851) wurde das Verfahren eingestellt, weil der Antragsteller das Land vor dem Verfahrensende verlassen hat. „Das zeigt, dass Slowenien nach wie vor ein Transitland für die Flüchtlinge ist“, sagte die Leiterin des Direktorats für Migration und Einbürgerung im Innenministerium, Nina Gregori, der APA. In einem Viertel der Fälle (348) wurden die Schutzsuchenden ohne eine inhaltliche Prüfung ihres Falles abgelehnt, weil nach der Dublin-Verordnung ein anderes EU-Land für das Asylverfahren zuständig gewesen sei.
Slowenien nahm Flüchtlinge auch im Rahmen der EU-Quote für die Umverteilung aus Italien und Griechenland an. Das Land sagte zu, bis September 2017 insgesamt 567 Flüchtlinge aufzunehmen. Bisher wurden jedoch nur 232 Flüchtlinge übernommen, die meisten (149) stammten aus Syrien, 59 kamen aus Eritrea, sechs hatten keine Staatsbürgerschaft und einer kam aus dem Jemen.
Der Grund, dass nicht alle Flüchtlinge aus der Quote übernommen wurden, liegt laut dem Innenministerium nicht bei Slowenien. Das Land, das die Flüchtlinge im Rahmen des Umverteilungsplans seit 2016 in kleinen Gruppen aufgenommen hat, habe rechtzeitig Plätze auch für die Aufnahme der restlichen Flüchtlinge aus dem Kontingent angeboten, hieß es.