Brand in steirischem Bauernhof: Zweite tote Frau geborgen
Der Enkelsohn der Besitzerin wird noch vermisst. Noch gibt es keine Erkenntnisse über die Ursache des Feuers. Einige Mitglieder der Familie konnten rechtzeitig ins Freie flüchten.
Köflach – Im weststeirischen Bezirk Voitsberg wurden nach dem Brand eines Bergbauernhofes drei Personen einer Großfamilie vermisst – die Großmutter der Familie, eine ältere pflegebedürftige Frau und der zweijährige Enkel der Großmutter. Gegen Mittag wurde der Leichnam einer erwachsenen Frau aus der Ruine geborgen – die Identität der Toten ist noch unklar.
Der Leichnam wurde im Innenbereich des in sich zusammengestürzten Bauernhauses in Graden bei Köflach (Bezirk Voitsberg) entdeckt. „Es herrscht immer noch starker Rauch, die Feuerwehrleute können nur unter schwerem Atemschutz vorgehen“, sagte ein Polizeisprecher. Es seien noch nicht alle Glutnester gelöscht und der Brandschutt liege sehr hoch. Das Wasser musste im Pendelverkehr über eine schmale Bergstraße zu dem entlegenen Gehöft gebracht werden.
Vermisst wurden zunächst die 70 Jahre alte Besitzerin des Gehöfts in Graden bei Köflach, ihr zwei Jahre alter Enkelsohn und eine 77 Jahre alte bettlägrige Frau, die offenbar zur Pflege auf dem Anwesen war. Sie sollen sich im Erdgeschoß des Wohnhauses aufgehalten haben, eines typischen weststeirischen Bergbauernhofs mit steinernen Grundmauern und Holzaufbau. Zur Ursache des Feuers konnte noch nichts gesagt werden. Die Brandgruppe des Landeskriminalamtes werde die Ermittlungen aufnehmen, sobald das Objekt gesichert sei und die sechs Überlebenden – zwei Erwachsene, vier Kinder – befragt werden könnten, hieß es auf APA-Anfrage. Diese werden vom Kriseninterventionsteam betreut.
„Ein vor dem aus Holz gebauten Wohnhaus geparktes Auto ist offenbar durch die Abstrahlhitze ebenfalls ausgebrannt“, schilderte ein Augenzeuge. Aus dem abgebrannten Objekt ragten nur die beiden Kamine in die Höhe, die Holzkonstruktion war ins Innere des Hauses gestürzt. Am späten Vormittag wurde begonnen, den Brandschutt mit einem sogenannten Greifer zu entfernen.
Der Alarm war bei der Feuerwehr um 5.16 Uhr eingegangen, sofort waren mehrere Wehren zu dem abgelegenen Gehöft unterwegs – die Einheiten aus Bärnbach, Graden, Köflach, Maria Lankowitz, Piber, Salla und Voitsberg. Am Unglücksort war kein Löschwasser vorhanden, die Feuerwehren mussten einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen einrichten. (APA)