Die Haie verteilten gegen die Bullen keine Geschenke
Vor 2800 Zuschauern tankten die HCI-Cracks am Stefanitag mit dem 4:3 (1:2, 2:0, 1:1)-Heimerfolg gegen die Bullen aus Salzburg kräftig Selbstvertrauen.
Von Daniel Suckert
Innsbruck –Viele der 2800 Zuschauer standen noch bei der Hauptkasse der Tiwag-Arena, da durften die Fans in der Halle schon das erste Mal lautstark jubeln: Nach wenigen Sekunden sah HCI-Crack Yogan Teamkollege Clark und schon leuchtete die „Eins“ für die Tiroler von der Anzeigetafel. Das war aber nicht alles, was es am Stefanitag zu beklatschen gab.
Die Salzburger, die als einziges Team der Erste Bank Eishockey Liga den gesamten Dezember lang ohne Niederlage blieben, brauchten einige Minuten, um sich nach der kalten Dusche zu erholen. Die Innsbrucker ließen nicht nach, agierten vor dem Gehäuse aber wenig effizient. Und so kam es, dass es nach 15 Minuten auf einmal 2:1 (Schremp/11., Cijan/15.) für die Bullen stand, obwohl die heimischen Cracks die besseren Chancen vorfanden.
Eine Überzahl-Situation für den HC Innsbruck kurz vor dem Ende erbrachte nicht den erhofften Ausgleich. Und so schlich man leicht geknickt in die erste Drittelpause.
In der Anfangsphase des Mitteldrittels hatten die Gäste noch leichte Vorteile, die wichtigen Nadelstiche setzte dann jedoch die Truppe von HCI-Coach Rob Pallin: In der 26. Minute war es erneut das Duo Yogan und Clark, das die Herzen der HCI-Fans höherschlagen ließ. Vor allem die Art und Weise, wie der Kanadier Clark den Puck im Kreuzeck versenkte, ließ nicht wenige Zuschauer mit der Zunge schnalzen.
Der Unterhaltungspegel schnellte dann zwei weitere Male in die Höhe, als sich beide Torhüter mit einem „Big Save“ auszeichnen konnten. Salzburgs Rückhalt Starkbaum rettete zunächst (34.) auf allen Vieren liegend vor Innsbrucks Guimond – HCI-Goalie Nechvatal machte es ihm nur drei Minuten später nach und rettete aus kurzer Distanz gegen Duncan.
Und hatte der bis dahin schon sehr unterhaltsame Eishockey-Leckerbissen nicht schon genug geboten, sah der Mann des Abends, Clark, seinen HCI-Kollegen Schramm im richtigen Moment – praktisch mit der Pausensirene (40.) zappelte der Puck zur 3:2-Führung für den Tiroler Vorzeigeclub im Netz. Das Innsbrucker Publikum war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu bremsen.
Im Schlussdrittel erkannten die Bullen den Ernst der Lage und erhöhten die Schlagzahl ein weiteres Mal. Minutenlang kamen die Innsbrucker Eishockeycracks nicht mehr aus dem eigenen Drittel. Doch da gab es ja noch einen gewissen Mitch Wahl auf Seiten der Haie, der erstmals nach drei Partien (Sperre) wieder auf dem Eis stand. Und der hatte zur rechten Zeit (49.) die Ruhe und die Übersicht – sein Querpass fand seinen US-Landsmann Yogan, der nach zwei Assists staubtrocken zum 4:2 einnetzte.
Als man sich in der Innsbrucker Eishalle nach bisher zwei Niederlagen (3:6, 5:8) gegen die Salzburger so langsam mit dem ersten Sieg anfreunden wollte, machte es Brouillette (56.) mit dem Anschlusstreffer noch einmal spannend.
Die Bullen schnürten die Haie ein weiteres Mal ein, Torerfolg gelang aber keiner mehr. Die Erleichterung auf Seiten des HCI-Anhangs war dementsprechend groß. Die Sieger wurden minutenlang mit Standing Ovations bedacht.
Doppeltorschütze Clark resümierte: „Wir haben heute einen brutalen Job gemacht. Der Sieg war verdient. Aber viel Zeit zum Nachdenken haben wir eh nicht.“ Bereits morgen (19.15 Uhr, Tiwag Arena) wartet Dornbirn.