Serbien lieferte verurteilten kurdischen Flüchtling an Ankara aus
Belgrad/Ankara (APA) - Trotz Protesten hat Serbien am Montagabend einen in der Türkei zu 15 Jahren Haft verurteilten kurdischen Flüchtling a...
Belgrad/Ankara (APA) - Trotz Protesten hat Serbien am Montagabend einen in der Türkei zu 15 Jahren Haft verurteilten kurdischen Flüchtling an Ankara ausgeliefert, wie der serbische TV-Sender N1 berichtete. Der UNO-Ausschusses gegen Folter (CAT) hatte zuvor vergeblich an die serbische Regierung appelliert, das Auslieferungsansuchen abzulehnen.
Die Auslieferung wurde dem Sender gegenüber von der Belgrader Anwältin des Kurden Cevdet Ayaz bestätigt. Er befinde sich seit Montagabend 18.00 Uhr nicht mehr in dem Belgrader Aufnahmezentrum für Flüchtlinge, erklärte Ana Trkulja. Auch sei der Bruder des Mannes mittlerweile von der Polizei in Istanbul informiert worden, dass er sich in einer dortigen Polizeistation befinde, so die Anwältin.
Das serbische Justizministerium hatte bereits Anfang der vergangenen Woche die Entscheidung über die Auslieferung von Ayaz gefasst. Der Appell des UNO-Ausschusses gegen die Auslieferung sei eingetroffen, nachdem die Ministerin Nela Kuburovic bereits den Auslieferungsbeschluss unterzeichnet habe, hieß es.
Ayaz war in der Türkei im Zusammenhang mit dem Putschversuch im vergangenen Jahr zu einer Haftstrafe verurteilt worden. In Serbien hatte der Kurde um Asyl angesucht. Die serbischen Behörden waren allerdings der Ansicht, dass dafür die montenegrinischen Behörden zuständig wären, da der Mann über Montenegro nach Serbien eingereist war.