Innsbruck

Föhn-Schließtag und Vandalenakt bei Patscherkofelbahn

Dass die neue Patscherkofelbahn nach wie vor Gegner hat, ist bekannt. Seit Kurzem auch manifestiert anhand dieses Vandalenaktes.
© Michael Kristen

Bereits am 4. Tag nach der Neueröffnung musste die Einseilumlaufbahn windbedingt pausieren. Auch am Mittwoch blieb die Kofelbahn geschlossen.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck — Die nigelnagelneuen Rollläden in der Talstation an der Römerstraße sind auch am Mittwoch zu, der Liftbetrieb eingestellt. Die Startphase der neuen Patscherkofelbahn verlief auch am gestrigen Stefanitag nicht plangemäß. War es bei der offiziellen Eröffnung am 22./23. Dezember dem Zeitdruck geschuldet, dass so manches noch nicht fertig war, so war es gestern der Föhn, der den Verantwortlichen bei strahlendem Sonnenschein einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. „Natürlich hätten wir uns alles andere lieber gewünscht", gestand Geschäftsführer Thomas Scheiber. Noch in der Früh habe man versucht, die Anlage in Betrieb zu nehmen, doch die gemessenen Windgeschwindigkeiten seien zu stark gewesen.

In der oberen Sektion der Anlage seien Windspitzen von über 90 km/h, in der unteren Sektion auch noch über 80 km/h gemessen worden, verweist Scheiber auf neu installierte Windmessgeräte, die den Stärkeverlauf genau aufzeichnen würden. Somit wäre auch eine Fahrt nur mit der unteren Sektion nicht möglich gewesen. Die neue Bahn kann bekanntlich bei zu starkem Wind von der oberen Sektion abgekoppelt werden. Ab einer gewissen Windstärke würde die Anlage ihr Tempo automatisch auf Schrittgeschwindigkeit drosseln — an einen regulären Liftbetrieb sei dann nicht zu denken. Kritiker hatten im Vorfeld des Baus immer wieder darauf hingewiesen, dass die neue Bahn künftig noch windanfälliger werde, als es die alten Anlagen gewesen seien. So wurde es gestern dann auch in den sozialen Medien kommentiert. Scheiber hält dagegen: „Auch die Pendelbahn oder der Olex wären gestern nicht gefahren." Was die noch gesperrte Talabfahrt betrifft, so hofft Scheiber auf Schneitemperaturen in den kommenden Tagen und dann auch auf eine offizielle Freigabe.

Windprobleme gab es auch auf der Bergeralm — die neue Kombibahn Hoher Turm sowie der Hochsonnlift waren nur eingeschränkt in Betrieb.

Weit schwerer liegt Scheiber ein Vandalenakt an der Talstation im Magen. Dort brachten Unbekannte in der Nacht auf den 24. Dezember mit einem Graffito ihren Ärger über BM Christine Oppitz-Plörer als Hauptbefürworterin der neuen Bahn zum Ausdruck. Eine Anzeige läuft, so Scheiber. Die Höhe des Sachschadens könne er noch nicht beziffern. Das hänge vom Umfang der Reinigungsarbeiten ab.

Hier war gestern kein Durchkommen: Die Windspitzen am Berg zwangen die neue Patscherkofelbahn erstmals in die Knie.
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