Ski: Brem gab Gas - Lienz-RTL soll Schritt nach vorne bringen
Lienz (APA) - Rang 27 in Killington, Platz 30 in Courchevel: Eva-Maria Brem hofft im Weltcup-Riesentorlauf am Freitag in Lienz auf eine deut...
Lienz (APA) - Rang 27 in Killington, Platz 30 in Courchevel: Eva-Maria Brem hofft im Weltcup-Riesentorlauf am Freitag in Lienz auf eine deutliche Verbesserung. „Ich habe in Lienz und auf der Reiteralm intensiv trainiert. Ich habe gescheit Gas gegeben und fühle mich schon wieder einen Schritt weiter“, sagte die Tirolerin, die die vergangene Saison wegen Brüchen von Waden- und Schienbein verpasst hatte.
Die Konzentration in diesem Winter legt die Riesentorlauf-Kristallkugelgewinnerin von 2015/2016 voll auf ihre Spezialdisziplin. Einerseits sei Geduld wichtig, weil man sich eine gewisse Zeit zugestehen müsse, andererseits sei da auch sehr viel der Antrieb, etwas weiterzubringen und sich selbst auch zu fordern. „Herauszufordern in Bezug auf die Rennlinie, dass man sich gewisse Passagen zutraut, gewisse Linien und Schräglagen riskiert“, erläuterte die 29-Jährige.
Sie sei so realistisch gewesen, dass sie gewusst habe, was auf sie zukomme. „Ich habe das Ganze ja schon einmal durchlebt“, erinnerte Brem an den April 2010, als sie sich beim freien Skifahren einen doppelten Unterschenkelbruch zugezogen hatte. „Natürlich könnte es für einen selbst immer schneller gehen, ganz klar. Ich bin den ganzen Sommer nur ein bissl auf den Ski rumgerutscht. Im September habe ich einmal angefangen durch die Tore zu fahren, aber das war weit weg von rennmäßig Skifahren.“
Es habe sich alles gezogen, aber das sei wurscht, was es braucht, das brauche es. „Ich weiß, dass ich jeden Tag alles dafür getan habe und weiterhin jeden Tag alles dafür tue. Am Ende der Karriere ist es nicht entscheidend, ob man zwei Monate früher oder später zurück war.“ Die Gewinnerin von drei Weltcuprennen trainiert derzeit sowohl alleine, um auf große Umfänge zu kommen, als auch mit der Mannschaft, um den notwendigen direkten Vergleich zu haben.
Ein Rennen wie jenes in Courchevel, wo die Pistenbeschaffenheit sehr unterschiedlich war, ist für Brem in der derzeitigen Situation nicht sehr förderlich, wie sie zugab. „So ein Rennen hilft dir nicht, wenn du nicht alles hundertprozentig zusammen hast. Aber es ist auch lehrreich, weil es dir die Grenzen aufzeigt. Daran gilt es zu arbeiten.“ Was früher Standard gewesen sei, sei jetzt eine Herausforderung - draufbleiben, nicht zurückziehen, pushen, die richtige Linie finden.
„Ich will es wieder ganz nach vorne schaffen. Jetzt gilt es, nach dem Rennen zu schauen, was ich von dem, was ich aktuell schon bringen kann, gebracht habe. War ich mutig genug, die Passagen so gefahren zu sein, wie ich mir das vorher zurechtgelegt habe?“
Nach dem von der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin gewonnenen Riesentorlauf in Courchevel sind die Österreicherinnen beim Heimrennen auf Wiedergutmachung aus. Ricarda Haaser war in Frankreich als ÖSV-Beste 15., Stephanie Brunner 18. und Elisabeth Kappaurer 21.
Als jeweils Vierte in Sölden und Killington hat Brunner heuer aber bereits stark aufgezeigt. „Ich will gut Skifahren, was schlussendlich rausschaut, passt entweder oder nicht. Man muss immer hart dranbleiben, egal ob man am Podest war oder nicht, das macht keinen Unterschied aus“, erklärte Brunner.
ÖSV-Aufgebot Lienz-Riesentorlauf am Freitag (10.30/13.30 Uhr, live ORF eins): Eva-Maria Brem, Stephanie Brunner, Ricarda Haaser, Elisabeth Kappaurer, Katharina Liensberger, Stephanie Resch, Bernadette Schild, Carmen Thalmann, Katharina Truppe, Anna Veith