Landespolitik

Streit um Kohlhoferbrücke geht weiter

Die Kohlhoferbrücke lässt die Wogen hochgehen.
© Verena Hofer

Am 10. Jänner wird über den Einspruch gegen den wasser- und naturschutzrechtlichen Bescheid verhandelt.

Von Miriam Hotter

Reith b. K. –Die unendliche Geschichte über die Kohlhoferbrücke in Reith ist bald um ein Kapitel reicher. Wie berichtet, plant das Land Tirol, die einspurige Brücke zu verbreitern. Dafür werden von Landwirt Johann Jöchl 382 m² Grund gebraucht und weitere 270 m² vorübergehend in der Bauzeit. Da Jöchl aber keinen Grund hergeben möchte, wurde ein Enteignungsverfahren eingeleitet, der Bescheid erging im Juli an den Grundbesitzer – die Tiroler Tageszeitung berichtete. Dagegen hat Jöchl Einspruch erhoben, genauso wie gegen den wasser- und naturschutzrechtlichen Bescheid. Über letzteren wird laut Jöchl am 10. Jänner am Verwaltungsgerichtshof verhandelt. Jöchl nennt auf Nachfrage keine konkreten Gründe, warum er gegen den natur- und wasserschutzrechtlichen Bescheid in Berufung gegangen ist. „Dazu hat mir meine Anwältin geraten, das ist reine Formsache.“

Deutlicher wird der Landwirt, wenn es um die drohende Enteignung geht. „Ich habe Einspruch erhoben, weil ich es nicht verstehe, dass das Land auf der anderen Seite der Straße selbst Land besitzt und es zu einem hohen Preis verkauft. In meinen Augen ist das Spekulation“, findet Jöchl klare Worte, auch wenn er einräumt, dass er sich nur geringe Erfolgschancen ausrechnet. „Aber dadurch kommt es zu einer Zeitverzögerung bis zum Bau der Brücke. Zumindest kann ich am Ende sagen, dass das ohne meine Unterschrift passiert ist.“

Einer, der Jöchl beim Kampf gegen den Neubau der Kohlhoferbrücke seit Beginn an unterstützt, ist bekannterweise GR Florian Pointner (Grüne). Um Jöchl finanziell unter die Arme greifen zu können, hat er ein Spendenkonto eingerichtet. Wie viel Geld er bereits erhalten hat, will Pointner nicht sagen. Nur so viel: „Es kommt immer so viel zusammen, damit wir sämtliche Schritte finanzieren können.“

Warum Pointner sich gegen die geplante Verbreiterung der Kohlhoferbrücke ausspricht, hat den Grund darin, dass er mehr Verkehr befürchtet. „Schon jetzt fahren täglich zwischen 4000 und 7000 Pkw durch Reith.“ Der zunehmende Verkehr würde mehr Feinstaub bedeuten, was sich wiederum auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken würde. Pointner stellt klar, dass er mit Jöchl bis zur letzten Instanz gehen möchte, um die Pläne des Landes zu verhindern. Außerdem plane er Demonstrationen, um Druck auszuüben. „Unterstützer habe ich genug. Aber ich würde mich auch alleine hinstellen“, sagt der Gemeinderat.

Erwin Obermaier vom Baubezirksamt Kufstein wollte sich gestern nicht äußern und verwies auf das laufende Verfahren.

Der Reither Bürgermeister Stefan Jöchl betont auf Nachfrage, dass die Kohlhoferbrücke desolat sei und nicht mehr den erforderlichen Normen entspreche. Die Frage, ob er die Pläne des Landes gutheißt oder nicht, will er nicht mit Ja oder Nein beantworten. „Das ist eine komplexere Angelegenheit. Fest steht, dass die Gemeinde für Sicherheit sorgen muss“, erklärt der Bürgermeister.

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