Ruf nach Werbe-Aus für Bier, Burger und Süßes
Genf – Weil die Fettleibigkeit von Kindern und Jugendlichen weltweit große Ausmaße erreicht hat, fordert nun eine Expertin der Weltgesundhei...
Genf –Weil die Fettleibigkeit von Kindern und Jugendlichen weltweit große Ausmaße erreicht hat, fordert nun eine Expertin der Weltgesundheitsorganisation WHO einen Werbe-Bann für Süßwaren, Junk-Food und Bier.
„Es reicht nicht aus, bei Werbung auf eine freiwillige Selbstkontrolle durch die Hersteller von Junk-Food zu setzen“, sagt Ernährungsexpertin Juana Willumsen. Die Werbung müsse klar reguliert sein, die Einhaltung überwacht werden; zudem fordert sie Strafen bei Verstößen. Bier mache besonders dick, und Werbung dafür sei nicht verboten, so Willumsen. Das trage womöglich zum steigenden Gewicht vieler Erwachsener, aber auch vieler Jugendlicher bei. Die WHO empfiehlt mehr Schulsport sowie eine Stadt- und Transportplanung, die Laufen, Fahrradfahren und sportliche Freizeitbeschäftigung fördert.
Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie hat der Anteil stark übergewichtiger bzw. adipöser Buben zwischen fünf und 19 Jahren seit 1975 mit 2,8 Prozent bis zum Jahr 2016 auf 11,3 Prozent zugenommen, der Anteil übergewichtiger Mädchen stieg von 1,6 auf 6,1 Prozent.
Die freiwillige Selbstkontrolle der Unternehmen funktioniere nicht, sagt Willumsen. Hersteller von Süßwaren und -getränken und anderem Junk-Food verpflichteten sich oft nur zu sehr begrenzten Einschränkungen. Dann werde etwa auf Werbung in Zeichentricksendungen oder Programmen nur für unter Fünfjährige verzichtet. „Junge Leute sind aber bis 16 sehr anfällig für Werbung, und die sehen auch andere Programme“, meint die Expertin. (APA)