Mindestens 18 Tote durch Anschlag bei Trauerfeier in Afghanistan

Jalalabad (APA/AFP/dpa) - Durch einen Anschlag bei einer Trauerfeier in Afghanistan sind am Sonntag mindestens 18 Menschen getötet worden. N...

Jalalabad (APA/AFP/dpa) - Durch einen Anschlag bei einer Trauerfeier in Afghanistan sind am Sonntag mindestens 18 Menschen getötet worden. Nach Behördenangaben wurden mindestens 13 weitere Menschen verletzt, als ein Sprengsatz am Sonntag bei der Beisetzung eines früheren Gouverneurs des Verwaltungsbezirks Haska Mina im Osten des Landes explodierte.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Der Bezirk liegt in der Provinz Nangarhar, die zu den Hochburgen der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) gehört. Die radikalislamischen Taliban versicherten im Online-Dienst Twitter, dass sie nichts mit der Tat in der Nähe der Provinzhauptstadt Jalalabad zu tun hätten.

Ursprünglich waren die Behörden von einem Selbstmordanschlag ausgegangen. Später erklärte ein Behördensprecher, dass ein an einem geparkten Motorrad befestigter Sprengsatz der Auslöser der Explosion gewesen sei. Fotos in sozialen Netzwerken zeigten Leichen auf dem Friedhof; entsetzte Trauernde, vor allem ältere Männer, flüchteten von dem Ort der Bluttat.

Wie ein Sprecher des Provinzgouverneurs sagte, könnte die Zahl der Opfer noch weiter steigen, da mehrere Verletzte in kritischem Zustand seien. Alle Opfer waren Zivilisten, wie der Sprecher weiter sagte.

In Afghanistan kämpfen die Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegen die vom Westen gestützte Regierung. In der Provinz Nangarhar kontrolliert der IS seit längerer Zeit einige Gebiete. Afghanisches und US-Militär bombardieren die Extremisten dort regelmäßig.

Erst vor wenigen Tagen waren bei einem Selbstmordanschlag auf ein schiitisches Kulturzentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul 41 Menschen getötet worden. Zu dem Anschlag bekannte sich der IS.