Zehn Tote bei Kämpfen um letzten intakten Flughafen von Tripolis

Tripolis (APA/AFP) - Bei Kämpfen um den einzigen intakten Flughafen der libyschen Hauptstadt Tripolis sind nach Regierungsangaben zehn Menschen getötet worden. 15 weitere Menschen seien verletzt worden, drei von ihnen schwer, erklärte die libysche Einheitsregierung am Montag. Demnach hatte eine Miliz das Flughafengelände angegriffen, um einige ihrer Mitglieder aus einem dort untergebrachten Gefängnis zu befreien.

Der Flughafen Mitiga liegt in der Nähe von Tripolis. Die Angreifer hätten versucht, „Terroristen“ des sogenannten Islamischen Staats, von Al-Kaida und anderen Gruppen zu befreien, teilte die international anerkannte Einheitsregierung von Ministerpräsident Fayez al-Sarraj mit. Wer genau hinter dem Angriff steckte, war zunächst unklar. Offen blieb auch, ob es sich bei den Getöteten und Verletzten um Soldaten oder Zivilisten handelt.

Die Infrastruktur der Militärbasis und der Flughafen seien unter Kontrolle und unbeschädigt, teilten Sicherheitskräfte der Hauptstadt mit, die dem Innenministerium unterstehen. Mehrere Angreifer seien festgenommen worden. Nach Angaben der Al-Radaa-Miliz, die im Auftrag der Regierung den Flughafen bewacht, sind in dem Gefängnis auf dem Areal mehr als 2500 Menschen inhaftiert.

Der Flughafen sei zu Beginn der Kämpfe evakuiert worden, berichtete der Pilot einer libyschen Fluglinie. Im Bereich des Flughafens habe er Panzer gesehen. Am Montagvormittag waren Schüsse mit schweren Waffen bis nach Tajura 30 Kilometer östlich von Tripolis zu hören.

Wegen der Kämpfe wurde der Flughafen geschlossen, wie dessen Leitung mitteilte. Bis zum Nachmittag wurde der Flugverkehr nicht wieder aufgenommen. Die frühere Militärbasis Mitiga ist der letzte funktionierende Flughafen von Tripolis. Immer wieder liefern sich dort rivalisierende Milizen Gefechte.