Bezirk Reutte

Alpinunfall in Tirol: Eiskletterer stürzten am Geierkopf in den Tod

Die Opfer wurden mit dem Hubschrauber geborgen.
© ZOOM.TIROL

Das Unglück im Bereich der neuen Eis-Fels-Tour am westlichen Geierkopf bei Reutte ereignete sich vor den Augen eines Alpinpolizisten.

Von Theresa Mair

Reutte – Ein tragisches Ende hat gestern am Nachmittag eine Eiskletter-Tour im Bereich der Geierköpfe bei Reutte für zwei junge Deutsche genommen. Die Sportler, 25 und 28 Jahre alt, stürzten 300 bis 400 Meter in die Tiefe. Für beide Männer kam jede Hilfe zu spät. Sie konnten nur noch tot geborgen worden.

Alpinpolizist Walter Schimpfössl wurde zum Augenzeugen des Unfalls. „Der Voraussteiger ist im letzten Viertel der Wand aus unbekannten Gründen gestürzt. Der selber angefertigte Standplatz war vermutlich nicht optimal befestigt. Er wurde aus der Wand gerissen, so dass beide Kletterer abstürzten“, schilderte Schimpfössl gegenüber der TT. Der Standplatz, an dem sich die Kletterer mit einem Schlaghaken und einem so genannten Friend gesichert hatten, erfülle normalerweise die Funktion eines Rettungsankers bei Kletterausflügen. Unfälle wie dieser passieren laut dem Polizisten selten.

Außer den beiden Verunglückten habe sich gestern niemand in dem Bereich befunden. Es handle sich um eine anspruchsvolle, neue, kombinierte Eis-Fels-Tour in der Nordwand des westlichen Geierkopfes in den Ammergauer Alpen.

Nur der Zufall wollte es, dass Schimpfössl Zeuge des Unglücks wurde. Er war vor Ort, um das Gebiet für einen Schulungs- und Übungsein-satz in der kommenden Woche zu erkunden.

Neben dem Polizeihubschrauber Libelle, der die Opfer barg und ins Tal brachte, stand ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Bereits Anfang Dezember ist es in dieser Wintersaison in Bad Gastein (Salzburg) zu einem tödlichen Eiskletter-Unfall gekommen. Eine Zweierseilschaft war trotz gesetzter Sicherungsschrauben von einer Lawine mitgerissen worden, wie die Polizei damals berichtete.

Während ein 25-Jähriger damals nur zum Teil vom Schnee verschüttet wurde, ist sein 24-jähriger Kollege unter den Schneemassen verstorben.

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