„Rassist“ im Weißen Haus Thema beim Martin Luther King Day
Landesweit fanden am Montag in den USA Kundgebungen und Gedenken an die Bürgerrechtsikone Martin Luther King statt. Die afroamerikanische Gemeinde zeigt sich besorgt angesichts der jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten.
Washington – Überschattet von den Rassismus-Vorwürfen gegen US-Präsident Donald Trump ist in den USA der Martin Luther King Day begangen worden. Vertreter der afroamerikanischen Gemeinde zeigten sich an dem staatlichen Feiertag am Montag (Ortszeit) besorgt über die politische Entwicklung im Land.
„Während dies der erste Martin Luther King Day mit einem reuelosen und unverbesserlichen Rassisten im Weißen Haus ist, sind wir weder durch Beleidigungen noch Tweets eingeschüchtert, wir sind andächtig, nicht ängstlich“, schrieb der Vorsitzende der Bürgerrechtsorganisation NAACP, Cornell Brooks, auf Twitter.
Auch der Abgeordnete John Lewis, eine wichtige Persönlichkeit der Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre, hatte Trump am Sonntag als „Rassisten“ bezeichnet, der das Land „wieder in die Vergangenheit zurück“ führe.
Basketballstar LeBron James sagte, Trumps Verhalten ermutige Menschen mit rassistischen Ansichten. „Der Typ mit der Verantwortung hat den Menschen und dem Rassismus die Möglichkeit gegeben, dass dieser wieder ohne Hemmungen ausgesprochen wird“, sagte er.
Gedenken an Bürgerrechtsikone
Wie jedes Jahr an dem Feiertag gab es landesweit Kundgebungen im Gedenken an die Bürgerrechtsikone Martin Luther King. In West Palm Beach im US-Staat Florida, wo Trump einen Golfklub besitzt, gab es Auseinandersetzungen zwischen einer kleinen Gruppe von Demonstranten mit haitianischen Flaggen und Trump-Anhängern.
Trump selbst postete am Montag ein Video bei Twitter, in welchem er den „Traum“ von Martin Luther King als „unseren Traum“ und „amerikanischen Traum“ bezeichnete.
Trump soll Medienberichten zufolge am Donnerstag bestimmte Herkunftsländer von Einwanderern als „Drecksloch-Länder“ bezeichnet haben. Laut „Washington Post“ und „New York Times“, die sich auf Sitzungsteilnehmer beriefen, bezog sich Trump bei einem Treffen mit Parlamentariern zur Einwanderungsreform auf afrikanische Staaten sowie auf Haiti, laut „Washington Post“ zudem auf El Salvador. Trump wies die Berichte zurück - allerdings nicht komplett. Er habe eine „harte Sprache“ benutzt, aber dies sei „nicht die benutzte Sprache“ gewesen. (APA/AFP)