Griechenland rüstet sich für Zeit nach Rettungsprogramm

Athen (APA/Reuters) - Griechenland stellt die Weichen für die Zeit nach dem geplanten Ende des internationalen Rettungspakets im Sommer. Um ...

Athen (APA/Reuters) - Griechenland stellt die Weichen für die Zeit nach dem geplanten Ende des internationalen Rettungspakets im Sommer. Um das Vertrauen der Investoren an den Kapitalmärkten zu stärken, will das finanzschwache Land dazu unter anderem eine bis zu 19 Mrd. Euro schwere Reserve für den Schuldendienst aufbauen, wie Reuters am Dienstag von Regierungsvertretern erfuhr.

Laut den Insidern, die anonym bleiben wollten, soll diese Summe dazu beitragen, die nach dem Ende des Rettungsprogramms auslaufenden Anleihen Griechenlands auf eineinhalb Jahre hinaus zu bedienen.

Für den Schuldendienst muss die Regierung in Athen von September bis Ende 2019 voraussichtlich insgesamt bis zu 28 Mrd. Euro in die Hand nehmen: Rund ein Drittel davon kann sie durch den Rückgriff auf bereits erhaltene Rettungsgelder abdecken. Weitere 9 Mrd. Euro will Athen über neue Anleihen hereinholen, die bis zum Sommer am Markt platziert werden sollen. Den Restbetrag von 9 Mrd. Euro sollen die internationalen Geldgeber in den nächsten Monaten beisteuern.

Am 22. Jänner werden die Finanzminister der Eurozone darüber befinden, ob Griechenland die Bedingungen für die Auszahlung einer Hilfstranche von 6,7 Mrd. Euro erfüllt hat. Sofern die Minister grünes Licht geben, will Griechenland den Insidern zufolge binnen weniger Wochen den Kapitalmarkt anzapfen: „Falls die Marktbedingungen günstig sind, könnten zwei weitere Platzierungen bis zum August hinzukommen.“ Dann läuft das dritte Hilfsprogramm im Umfang von bis zu 86 Mrd. Euro aus. Das Ägäis-Land ist seit 2010 finanziell von der Hilfe internationaler Geldgeber abhängig.