Bosnischer Boxer für zweieinhalb Jahre in Haft
Innsbruck – Mit einem 30-jährigen, illegal in Innsbruck aufhältigen Bosnier sollte man sich gescheiter nicht anlegen. So ist der 30-Jährige ...
Innsbruck –Mit einem 30-jährigen, illegal in Innsbruck aufhältigen Bosnier sollte man sich gescheiter nicht anlegen. So ist der 30-Jährige in Bosnien wegen Gewaltdelikten zehnfach vorbestraft und war dafür bereits jahrelang im Gefängnis gesessen. Eine der Verurteilungen rührt aus einer Sprengstoffbeschaffung für eine Terrorzelle in Bosnien. In Tirol hatte der 30-Jährige mit gefälschten Papieren schwarz am Bau gearbeitet.
In seiner Heimat hielt sich der Bosnier jedoch als ausgebildeter Boxer und Straßenkämpfer über die Runden. Eine Beschäftigung, die er auch in seiner Wahlheimat nicht mehr ganz ablegen konnte. So war er im Juli in einem Bogenlokal mit einem Bekannten in Streit geraten. Als das Duo vor der Türe weiterschrie, mengte sich ein Passant als Schlichter ein. Dafür rammte ihm der Bosnier seinen Ellbogen gegen den Kopf – ein Schädelbruch samt Hirntrauma war für den Friedensengel die Folge.
Etwas später rief eine Bekannte die Freundin des Bosniers zur Hilfe, da sie in einer Wohnung von ihrem Partner misshandelt worden war. Der 30-Jährige kletterte darauf über den Balkon in die Wohnung und schlug dem vermeintlichen Täter brutal ins Gesicht. Beim gestrigen Prozess am Landesgericht schilderte das die (Ex-)Freundin so: „Er kniete auf seiner Brust und schlug ihm immer wieder ins Gesicht. Man konnte nicht mehr hinsehen, alles war voller Blut!“
Dass der 30-Jährige kein Feiner ist, musste auch sie feststellen. So verpasste ihr der Mann während einer Autofahrt Schläge. Dann griff er sich das Handy der Frau mitsamt 150 Euro in der Hülle. Für Strafverteidiger Michael Goller in diesem Fall kein gewaltsamer Raub (bis zehn Jahre Haft), sondern Nötigung. Dem folgte dann auch Richter Gerhard Melichar. Zweieinhalb Jahre Haft ergingen, 2500 Euro an den verletzten Schlichter. (fell)