Mordversuch-Prozess 2 - „Leise, oder ich töte dich wie deine Mutter“

Linz/Freistadt (APA) - Am Nachmittag standen die kontradiktorischen Einvernahmen der Ehefrau des Angeklagten und der ältesten Tochter am Pro...

Linz/Freistadt (APA) - Am Nachmittag standen die kontradiktorischen Einvernahmen der Ehefrau des Angeklagten und der ältesten Tochter am Programm. Das Mädchen schilderte, dass ihr Vater ins Zimmer gekommen sei und gesagt habe: „Leise, nichts sagen, oder ich töte dich auch wie deine Mutter.“ Dabei habe er sie so fest am Hals gepackt, dass am nächsten Tag die Haut „ganz schwarz“ gewesen sei.

Dann habe er die Decke über sie gezogen und sei zu ihrer Mutter gegangen, so die heute Elfjährige. Die 30-jährige Frau schilderte, sie habe bereits geschlafen und sei davon munter geworden, dass ihr Mann sie an den Haaren gepackt habe. Bei Details blieb sie aber manchmal vage. „Ich war unter Schock.“

Die Frau berichtete, sie habe ihren Mann nach der Messerattacke immer wieder angefleht, sie nicht zu töten, weil sie vier Kinder habe. Als sie wegen ihrer stark blutenden Wunde zu Nachbarn gehen und diese um Hilfe bitten wollte, habe er sie zuerst nicht gehen lassen. Er habe gesagt: „Ich vertraue dir nicht“ und offenbar befürchtet, sie werde die Polizei rufen. Sie habe ihn überzeugen können, dass sie das nicht tun werde und sei zu den Nachbarn geflüchtet.

Ein Flüchtlingsbetreuer erzählte, dass die Frau ihn öfter um Rat gefragt habe, weil ihr Mann sie immer wieder bedrohe. Aber es habe nie Zeugen gegeben.

Ob am Dienstag noch ein Urteil gesprochen werden könnte, oder die Verhandlung am Mittwoch fortgesetzt wird, war vorerst nicht klar.