Chiles Mapuche: Wehrhafte Ureinwohner kämpfen um ihre Ländereien
Temuco (APA/dpa) - Bei seinem Besuch im südchilenischem Temuco will Papst Franziskus auch Vertreter des indigenen Volks der Mapuche treffen....
Temuco (APA/dpa) - Bei seinem Besuch im südchilenischem Temuco will Papst Franziskus auch Vertreter des indigenen Volks der Mapuche treffen. Die Mapuche kämpfen seit Jahren für die Rückgabe ihrer Ländereien in der armen Region Araukanien. Dabei kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Auch bei den jüngsten Brandanschlägen auf Kirchen in der Hauptstadt Santiago de Chile gab es Medienberichten zufolge Hinweise auf eine Beteiligung radikaler Mapuche-Aktivisten.
So lange wie kaum ein anderes indigene Volk in Lateinamerika leisteten die Mapuche den spanischen Konquistadoren Widerstand und sie verfügten bis ins 19. Jahrhundert hinein über ein unabhängiges Gebiet. Heute bezeichnen sich 1,3 der 17,6 Millionen Chilenen als Mapuche. Landenteignungen und massive Eingriffe in die Natur wie Staudamm-Projekte führten zu sozialen Problemen. In vergangenen Jahr bat Präsidentin Michelle Bachelet erstmals um Verzeihung für die vom chilenischen Staat begangenen „Fehler und Gräuel“.
Der Papst-Besuch in Chile bietet nach Einschätzung des Jesuitenpaters Carlos Bresciani die Chance, die prekäre Lage der Mapuche in den Fokus zu rücken. „Er wird in drei Tagen nichts lösen, aber er kann die von den Gemeinschaften bereits eingeleiteten Prozesse unterstützen“, sagte er in einem Interview der Zeitung „La Tercera“.
Die katholische Kirche in Chile hat dem Pontifex vor Reisebeginn ein Dossier über die Lage der Mapuche geschickt. Papst Franziskus macht sich immer wieder für die Achtung der indigenen Völker stark. Während radikale Mapuche-Aktivisten die Kirche als Teil des Problems sehen, hoffen gemäßigtere Gruppen auf Rückenwind für ihre Anliegen durch den Papstbesuch.