Abbas: Araber sollen aus Solidarität Jerusalem besuchen

Jerusalem (APA/dpa) - Sechs Wochen nach der Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump hat der palästinensische Präsident Mahmoud ...

Jerusalem (APA/dpa) - Sechs Wochen nach der Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump hat der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas die Araber zu Solidarität aufgerufen. Muslime sollten gerade jetzt zu Reisen nach Jerusalem aufbrechen, um Zusammenhalt zu demonstrieren, sagte Abbas am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Kairo. „Wir flehen euch an, lasst uns nicht alleine.“

Trump hatte Anfang Dezember mit seiner Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, international heftige Kritik ausgelöst. Die Mehrheit der arabischen Staaten boykottiert Israel und damit letztlich Jerusalem. Nachdem Israel 1967 im Sechstagekrieg den arabischen Ostteil Jerusalems erobert hatte - was international allerdings nicht anerkannt wird - verabschiedeten acht arabische Staaten eine Resolution: Sie legten darin fest, dass es keinen Frieden mit Israel geben solle, keine Anerkennung des Staates und keine Verhandlungen mit diesem. Die Palästinenser wollen einen unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Bei der Konferenz, die am Mittwoch von der bedeutenden sunnitischen Glaubenseinrichtung Al-Ashar in Ägypten organisiert wurde, bezeichnete Abbas die US-Entscheidung als „Sünde“. Die Vereinigten Staaten könnten im Nahost-Konflikt nun nicht mehr als glaubwürdiger Vermittler auftreten. Am Samstag will US-Vizepräsident Mike Pence seinen Besuch in der Region in Kairo beginnen, bevor er nach Jordanien und Israel weiterfliegt.