Tirol

Zweitägiger Prozess im März nach Mord an Reini S. in Thaur

Symbolbild.
© Jan Hetfleisch

Der spektakuläre Mordfall rund um die Ermordung des Bankangestellten Reini S. wird ab 1. März aufgearbeitet.

Von Reinhard Fellner

Innsbruck –Nach der Verurteilung des Mörders der 26-jährigen Jennifer V. letzte Woche steht einem Innsbrucker Schwurgericht schon bald ein nicht minder spektakulärer, letztlich noch komplexerer Fall zur Verhandlung bevor. Es handelt sich um den Mord in Thaur, bei dem der beliebte Bankangestellte und Familienvater Reini S. letzten Februar im Zuge eines Gebrauchtwagenverkaufs ermordet worden war.

Nach umfangreichen Ermittlungen blieb ein Hauptverdächtiger zur Tat übrig: Es handelt sich um jenen 42-jährigen Italiener, der im Februar mit Reini S. Autogeschäfte getätigt hatte und nach der Bluttat in Marseille aufgegriffen worden war. Indes war damals der 47-jährige Thaurer bereits tot im Kofferraum des Audi A6 des nunmehr angeklagten Autohändlers entdeckt worden.

Zu dieser Zeit hatte der Italiener schon zwei der Sportautos des Thaurers nach Italien verbracht. 45.000 Euro wollte der Italiener dem Thaurer für die Autos zahlen. Sogar Kaufverträge waren von Reini S. dazu schon unterfertigt worden. Doch das Treffen zweier Autoenthusiasten, das eine Woche vor der Tat sogar noch zum Kennenlernen zwischen dem Italiener Antonio und der Familie von S. geführt hatte, endete mit dem Tod des Verkäufers.

Seit seiner Auslieferung befindet sich der 42-Jährige in Innsbruck in Untersuchungshaft. Letzten April nahm er zum Fall erstmals Stellung und bezeichnete sich als das Bauern­opfer der Machenschaften seiner Freunde. Vom fünfstelligen Geschäftsabschluss hätten laut dem Italiener nämlich auch zumindest drei von seinen Tiroler Bekannten gewusst – einer von ihnen hatte den Ankauf sogar mit 1300 Euro mitfinanziert –, so Pflichtverteidiger Markus Altenweisl einst für seinen Mandanten.

Am 1. März startet der Schwurgerichtsprozess. Da ein umfangreiches Beweisverfahren mit Gutachtern und Zeugen bevorsteht, schrieb der erfahrene Strafrichter Thomas Dampf das Verfahren über zwei Tage aus. Staatsanwalt Hermann Hofer wird sich dabei die „Freunde“ des Angeklagten als Zeugen wohl noch einmal genauer vorknöpfen. Dem einschlägig Vorbestraften (Raub unter Betäubung) droht lebenslange Haft – es gilt die Unschuldsvermutung.

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302