Mazedoniens Namensstreit mit Griechenland: Fünf Vorschläge im Spiel
Skopje/Athen/New York (APA) - Für die Lösung des langjährigen mazedonisch-griechischen Namensstreit sind derzeit laut heutigen Medienbericht...
Skopje/Athen/New York (APA) - Für die Lösung des langjährigen mazedonisch-griechischen Namensstreit sind derzeit laut heutigen Medienberichten in Skopje fünf Namensvorschläge im Spiel. Auch soll der UNO-Sonderermittler Matthew Nimetz vorgeschlagen haben, die Umsetzung der Namenslösung in drei Phasen durchzuführen.
Nach Angaben der Medien geht es bei den fünf Namensvorschlägen um die Bezeichnungen „Republik Neues Mazedonien“, „Republik Nord-Mazedonien“, „Republik Ober-Mazedonien“, „Republik Wardar-Mazedonien“ und „Republik Mazedonien (Skopje)“. Nimetz sei zuversichtlich, dass es Skopje und Athen gelingen werde, sich auf eine der vorgeschlagenen Namenslösungen zu einigen, berichtete der mazedonische TV-Sender „Sitel“ am Freitag.
Es hieß auch, dass die Umsetzung des neuen Namens gemäß dem Vorschlag vom UNO-Sondervermittler in drei Phasen erfolgen soll. In der ersten Phase soll die derzeitige vorläufige Bezeichnung „Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien“ (FYROM), unter der Mazedonien Anfang der neunziger Jahre auch in die UNO aufgenommen worden war, durch den neuen Namen ersetzt werden. In der zweiten Phase würden mazedonische Behörden alle jene Staaten über den neuen Namen informieren, die den Staat unter dem derzeitigen Verfassungsnamen - Republik Mazedonien - anerkannt haben. In der dritten Phase soll die mazedonische Verfassung entsprechend abgeändert werden.
Der Namensstreit zwischen Athen und Skopje dauert seit 1991 an. Griechenland will, dass Mazedonien seinen Namen ändert, weil auch der nördliche Teil Griechenlands den Namen Mazedonien trägt und Gebietsansprüche befürchtet werden. Athen blockiert daher seit 2005 den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen ebenso wie die NATO-Mitgliedschaft des Nachbarlands.
Die Bemühungen zur Lösung des Namensstreites wurden Mitte des Vorjahres nach der Bildung der Regierung des mazedonischen Sozialdemokraten Zoran Zaev erneut intensiviert. Nimetz war diese Woche in New York mit Vertretern der zwei Seiten in New York zusammengekommen, als er ihnen laut Medienberichten auch seine Namensvorschläge überbracht hatte. In den nächsten zwei Wochen will er nach Skopje und Athen reisen, um die Meinung der dortigen Regierungen zu seinen Namensvorschlägen zu hören.