Doch keine Geiselnahme bei Abschiebung in Nordrhein-Westfalen

Bielefeld (APA/AFP) - Bei dem Zwischenfall während einer geplanten Abschiebung im nordrhein-westfälischen Borgholzhausen hat es entgegen frü...

Bielefeld (APA/AFP) - Bei dem Zwischenfall während einer geplanten Abschiebung im nordrhein-westfälischen Borgholzhausen hat es entgegen früheren Polizeiangaben doch keine Geiselnahme gegeben. In der Wohnung des Ehepaars aus Aserbaidschan sei bei dem nächtlichen Einsatz niemand bedroht worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in Bielefeld mit. „Nach jetziger Bewertung lag keine Geiselnahme vor.“

Wegen der geplanten Abschiebung hatten in der Nacht zum Donnerstag zwei Polizisten, jeweils ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde und eines Sicherheitsdiensts sowie ein Arzt die Wohnung des Ehepaars aufgesucht. Nach neuen Polizeiangaben zog die 49-jährige Ehefrau einem Polizeibeamten die Dienstwaffe aus dem Holster, als dieser ihren 53-jährigen Ehemann fesselte.

Die Frau kündigte an, dass sie sich selbst verletzen werde und feuerte einen Schuss in die Decke des Flurs ab. Anschließend fügte sich die 49-Jährige mit einem Messer eine Wunde im Oberkörper zu. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass sich die Familie des Ehepaars mit dem Mitarbeiter der Ausländerbehörde und dem Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts vorübergehend in der Wohnung verschanzt hatte.