78. Hahnenkammrennen

Mission 54 – Hirscher bereit für neue Sphären

Im Vorjahr carvte Marcel Hirscher auf dem Ganslernhang zu seinem zweiten Kitzbüheler Slalom-Sieg. Mit einem neuerlichen Triumph würde er mit Hermann Maier (nach seinem 54. und letzten Weltcupsieg 2008 in Lake Louise) gleichziehen.
© AFP

Nach seiner denkwürdigen Siegesfahrt im Vorjahr greift Marcel Hirscher heute (10.30/13.30 Uhr) im Kitzbühel-Slalom nach dem Maier-Rekord.

Von Roman Stelzl

Kitzbühel –Noch heute bekommt Marcel Hirscher eine Gänsehaut, wenn er an diesen zweiten Durchgang des Kitzbühel-Slaloms 2017 zurückdenkt. Von Rang neun raste der inzwischen 28-jährige Salzburger zu seinem zweiten Triumph in der Gamsstadt – und die Art und Weise, wie Hirscher das getan hatte, schien an Perfektion zu grenzen. „Das war mein Maximum“, nannte es der Betroffene selbst, der vor 25.000 Zuschauern triumphierte. Eine kürzlich durchgeführte Internet-Befragung ehrte Hirschers Fahrt in Lauf zwei zum damals 42. Weltcupsieg sogar als den größten Slalom-Auftritt aller Zeiten in der Gamsstadt.

Und jetzt? Ist das alles Schnee von gestern. Womit wir im Hier und Jetzt wären. Denn da wird für die heutige 73. Auflage des Slaloms (10.30/13.30 Uhr, live ORF eins) jede Menge Neuschnee vorhergesagt. Und zudem wird vorhergesagt, dass der Sieger von 2017 auch der Sieger von 2018 sein soll.

Mit fünf Slalom-Erfolgen in Serie, einer zu dieser Zeit des Jahres fast schon obligatorischen Gesamtweltcup-Führung und acht Saisonsiegen ist Hirscher in einer überragenden Form. Zudem profitiert der sechsfache Gesamtweltcupsieger von der Tatsache, dass er erstmals seit fünf Jahren in Kitzbühel nur den Slalom bestreitet und seinen Fokus damit schärft. Oder besser gesagt: Hirscher soll davon profitieren.

„Momentan passt alles gut zusammen. Und das ist sehr unerwartet, wenn ich zurückdenke, dass ich im September gar nicht wusste, wie es geht“, meinte Hirscher, der sich im Hochsommer den Außenknöchel gebrochen hatte. Und er ergänzte: „So kann es nicht weitergehen, irgendwann werden sich wohl Fehler einschleichen.“

Das soll aber möglichst nicht heute sein. Denn ausgerechnet an jenem Ort, an dem Österreichs Ski-Legende Hermann Maier fünfmal den Super-G gewonnen hatte, will ihm Hirscher die heimische Bestmarke von 54 Weltcup-Siegen abluchsen. Er selbst zuckt nur mit den Schultern, wenn es um jene Marke geht, mit der er seit Wochen immer aufs Neue konfrontiert wird. „Als ich jünger war, konnte ich schwer einschätzen, was die Marke vom Hermann wirklich wert ist. Heute verstehe ich, wie dominant er früher war“, meinte Hirscher. Und dennoch ergänzte er: „Eh klar, dieser Rekord hätte eine Bedeutung für mich.“ Auf die Frage nach dem Favoriten schob Hirscher einmal mehr die Rolle weit von sich weg. Ob er sich selbst als Sieg­anwärter sieht?

„So etwas werde ich nie sagen.“ Deshalb nimmt Hirscher jenen jungen Tiroler in die Pflicht, der mit vier zweiten Weltcup-Plätzen heuer zur Hochform aufgelaufen ist: Michael Matt. Der Flirscher soll Hirscher Paroli bieten. Und er soll in die Fußstapfen von seinem Bruder Mario treten. Nicht wie dieser im Jahr 2000 als Außenseiter. Sondern als Favorit.

Marcel Hirscher könnte beim 78. Hahnenkammrennen mit Hermann Maier gleichziehen.
© gepa reichart

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