Olympia: Nordkorea verärgerte Südkorea mit Absage von Delegation

Seoul (APA/sda/dpa) - Vor dem geplanten Auftritt eines nordkoreanischen Orchesters im Rahmen der Olympischen Winterspiele im Februar in Pyeo...

Seoul (APA/sda/dpa) - Vor dem geplanten Auftritt eines nordkoreanischen Orchesters im Rahmen der Olympischen Winterspiele im Februar in Pyeongchang in Südkorea gibt es Ärger zwischen den beiden Ländern. Nordkorea sagte nach Angaben Südkoreas am Freitagabend überraschend die am selben Tag angekündigte Entsendung einer Vorausdelegation ab. Am Samstag forderte Südkorea eine Erklärung für die Absage.

Süd- und Nordkorea hatten sich zuletzt nach langer Funkstille angenähert. Der Norden hatte zugesagt, neben einer Regierungsdelegation und Athleten auch eine Fangruppe, Künstler sowie ein Taekwondo-Showteam zu den Winterspielen zu entsenden. Die erste konkrete Einigung betraf dann den Auftritt eines 140-köpfigen Orchesters aus Nordkorea im kulturellen Rahmenprogramm von Olympia.

Nordkorea wollte am Samstag über die stark befestigte Grenze zwischen beiden Ländern eine siebenköpfige Delegation schicken, um die geplanten Auftrittsstätten in der Hauptstadt Seoul und Gangneung zu inspizieren. In Gangneung an der südkoreanischen Ostküste finden die Olympia-Eisbewerbe statt. Ob Nordkorea den Auftritt des Orchesters platzen lässt, war vorerst unklar.

Bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele sollen nach dem Willen beider Regierungen die Athleten aus Süd- und Nordkorea zusammen einmarschieren. Am Samstag war zudem ein Treffen beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Lausanne geplant, bei dem über die Rahmenbedingungen für die Teilnahme nordkoreanischer Sportler an den Spielen beraten werden sollte.