Skifliegen: Hayböck-Blessur verschärfte Lage vor WM-Teambewerb

Oberstdorf (APA) - Österreichs Chancen im Teambewerb der Skiflug-WM haben sich durch die Sturzverletzung von Michael Hayböck verschlechtert....

Oberstdorf (APA) - Österreichs Chancen im Teambewerb der Skiflug-WM haben sich durch die Sturzverletzung von Michael Hayböck verschlechtert. Der Einsatz des leicht am Unterarm verletzten Oberösterreichers am Sonntag scheint zwar möglich, eine Medaille wird für die ÖSV-Mannschaft aber so oder so ein schwieriges Unterfangen.

Denn abgesehen von Stefan Kraft vermag in Oberstdorf wie schon die gesamte Saison keiner aus der Mannschaft von Cheftrainer Heinz Kuttin im Spitzenfeld mitzumischen. In Abwesenheit von Gregor Schlierenzauer und Manuel Fettner, die sich im Training für Olympia in eine bessere Form bringen wollen, darf man wohl höchstens in Richtung Bronze schielen.

Denn neben den bisher überragenden Norwegern scheinen auch Polen und Deutschland deutlich besser als Rot-Weiß-Rot. Auch Slowenien dürfte nicht in Reichweite sein. Zum Glück für das ÖSV-Team tritt Japan nicht an, weil sich Teile der Mannschaft in der Heimat bereits auf Olympia vorbereiten. Nur insgesamt acht Nationen sind am Start.

Der zuletzt nach seiner Sprunggelenkverletzung etwas verbesserte Hayböck hatte sich am Freitag im ersten Einzeldurchgang bei einem Sturz einen Muskelfaserriss im rechten Unterarm zugezogen. Der Oberösterreicher konnte am Samstag seinen Arm nicht mehr durchstrecken, schrieb dann aber auf Facebook von einer „nur kleinen Muskelverletzung“.

Im Teambewerb wäre die Truppe von Cheftrainer Heinz Kuttin aber auch mit Hayböck nur Außenseiter. Das weiß auch Kraft. „Wenn sich die Chance auftut, werden wir zuschlagen, aber die Favoriten sind andere“, hatte der Weltrekordhalter bereits vor dem Sturz von Hayböck gemeint. Für den fraglichen Oberösterreicher würde WM-Neuling Florian Altenburger ins Team rücken. Die anderen Teilnehmer neben Kraft sind Manuel Poppinger und Clemens Aigner.

Der am Kulm als Siebenter überraschend starke Aigner war wie Kraft und Hayböck zu Saisonbeginn beim einzigen Teampodestplatz im laufenden Weltcup-Winter auch schon im Aufgebot gestanden. „Wir waren in Wisla auch ein neues Team und haben es trotzdem gebracht“, sprach Kraft den zweiten Platz in Polen an. Bei der WM 2016 am Kulm hatte Österreich mit Kraft, Hayböck, Poppinger und Fettner hinter Norwegen und Deutschland WM-Bronze geholt.

Im laufenden Winter haben alle drei bisherigen Weltcup-Mannschaftsbewerbe auf Großschanzen die Norweger gewonnen. Und auch beim Fliegen in Oberstdorf präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Alexander Stöckl wie schon am Kulm geschlossen stark. Angeführt vom neuen Schanzenrekordhalter Daniel Andre Tande mischten auch Andreas Stjernen, Robert Johansson und Johann Andre Forfang im Spitzenfeld mit.

Die Norweger sind sich ihrer Goldfavoritenrolle bewusst, stapelten aber dennoch tief. „Wir brauchen acht gute Sprünge, und man weiß nicht, wie das Wetter mitspielt. Es gibt viele gute Nationen“, meinte Tande und nannte Deutschland, Österreich, Polen und Slowenien.