Umfrage: Gabriel kann SPD-Krise eher lösen als Schulz
Berlin (APA/Reuters) - Nicht SPD-Chef Martin Schulz, sondern sein Vorgänger Sigmar Gabriel ist nach Überzeugung vieler Deutscher am ehesten ...
Berlin (APA/Reuters) - Nicht SPD-Chef Martin Schulz, sondern sein Vorgänger Sigmar Gabriel ist nach Überzeugung vieler Deutscher am ehesten geeignet, die Partei aus der Krise zu führen. In einer am Samstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage im Auftrag der Funke Mediengruppe traute fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) Gabriel am ehesten eine Erneuerung der Traditionspartei zu.
28 Prozent waren der Meinung, Schulz sei dafür der richtige Mann. Dagegen erklärten 58 Prozent, die Rettung der SPD sei für ihren Vorsitzenden eine Nummer zu groß. Besser als Schulz schnitten auch SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles, die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz ab.
Unter den SPD-Anhängern genießt Schulz mit 52 Prozent immer noch mehrheitlich Zustimmung für sein Krisenmanagement. 44 Prozent halten ihn nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid dagegen für überfordert. Unverändert groß sei die Unterstützung für Schulz unter den jüngeren Parteimitgliedern.
Sollte der SPD-Parteitag am Sonntag nicht Schulz‘ Linie folgen und grünes Licht für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU geben, könnte die gesamte Parteiführung der Sozialdemokraten unter Druck geraten. Parteivize Ralf Stegner erklärte allerdings, bei der Delegiertenversammlung werde nicht über Schulz‘ politisches Schicksal entschieden. Man sollte Sach- und Personalfragen nicht miteinander verknüpfen, warnte Stegner.