Raketen aus Syrien trafen türkisches Grenzgebiet
Kilis (APA/dpa) - Nach dem Beginn der türkischen Militäroffensive gegen kurdische Milizen im Nordwesten Syriens sind drei Raketen aus Syrien...
Kilis (APA/dpa) - Nach dem Beginn der türkischen Militäroffensive gegen kurdische Milizen im Nordwesten Syriens sind drei Raketen aus Syrien in Richtung der türkischen Grenzprovinz Kilis in Südostanatolien abgefeuert worden. Das berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Die Geschoße hätten in der Früh mehrere Wohngebiete getroffen, sagte Gouverneur Mehmet Tekinarslan der Agentur.
Dabei sei eine Person leicht verletzt worden. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, berichtete Anadolu unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Türkei hatte am Samstag eine groß angelegte Offensive gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens begonnen. Die „Operation Olivenzweig“ zielt auf die mit den USA verbündeten kurdischen Volksschutzeinheiten YPG in der Enklave Afrin. Türkische Kampfflugzeuge bombardierten übereinstimmenden Berichten zufolge Stellungen der YPG. Der türkische Regierungschef Binali Yildirim kündigte für Sonntag den Einsatz von Bodentruppen an.
Die kurdische Nachrichtenagentur Firat berichtete, bei den Angriffen seien am Samstag sechs Zivilisten und drei kurdische Kämpfer getötet worden. Anadolu meldete, es gebe Tote und Verletzte, die alle der YPG angehörten. Beide Seiten berichteten übereinstimmend, es seien mehr als 100 Ziele aus der Luft angegriffen worden.
Die YPG, die das Militärbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) anführen, sind der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die USA haben die YPG im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Waffen ausgerüstet, was Ankara empört. Ankara fühlt sich von einer starken kurdischen Präsenz an seiner Grenze bedroht. Die PKK ist in der Türkei, der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft.