Geheimdienst: Reformgegner Auslöser der Unruhen im Iran
Teheran (APA/dpa) - Für den iranischen Geheimdienst haben Reformgegner die regimekritischen Unruhen im Land ausgelöst und nicht das Ausland,...
Teheran (APA/dpa) - Für den iranischen Geheimdienst haben Reformgegner die regimekritischen Unruhen im Land ausgelöst und nicht das Ausland, wie vom Klerus behauptet. Nicht Feinde im Ausland, sondern Kreise im Inland hätten die Unzufriedenheit der Menschen provoziert, sagte Geheimdienstchef Mahmoud Alawi am Sonntag.
Auch Präsident Hassan Rouhani und sein Vize Ishagh Jahangiri machten Hardliner und Reformgegner für die Proteste zur Jahreswende verantwortlich. Deren Kundgebungen gegen die Wirtschaftspolitik und die hohe Inflation seien außer Kontrolle geraten, schließlich habe sich die Wut gegen das gesamte Regime gerichtet, so Jahangiri. Die Hardliner halten dagegen an ihren Verschwörungstheorien fest und sehen die ausländischen Feinde des Landes hinter den Unruhen.
Am Sonntag überreichte das Innenministerium Präsident Rouhani einen detaillierten Bericht über die Unruhen. Rouhani will sich nach Ausarbeitung des Berichts dazu erneut im Staatsfernsehen äußern.
Die Reformerfraktion im Parlament und die Bürgerrechtsabteilung im Präsidialamt wollen seit mehr als einer Woche die verhafteten Demonstranten im Gefängnis besuchen. Bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Bei den Protesten sollen nach Angaben der Parlamentarier über 3000 Demonstranten verhaftet worden sein. Den Anführern droht laut einem Justizsprecher sogar die Todesstrafe.