Osttirol

„Olala“ hebelt den Alltag diesmal besonders lang aus

Besuchermagnet Olala: Die Straßenkünstler ziehen Jahr für Jahr die Masse­n an, wie hier 2017 auf dem Lienzer Hauptplatz.
© Funder

Das Straßentheaterfestival wird heuer um drei Tage erweitert. Anlass: Die veranstaltende Lienzer Kulturinitiative Ummi Gummi feiert 40-Jahr-Jubiläum.

Von Claudia Funder

Lienz –Im Sommer 1978 stampfte ein Grüppchen kreativer Lienzer rund um Hans Mutschlechner die Initiative Ummi Gummi aus dem Boden. Ziel: über den Tellerrand schauen und die Osttiroler Kulturlandschaft mit neuen Impulsen aufmischen. Der Start erfolgte mit bescheidenen Mitteln, aber umso mehr Herzblut. Das Konzept ging auf, viele Veranstaltungen sind längst legendär. Nicht mehr ganz junge Semester erinnern sich: Auf Einladung von Ummi Gummi kamen weltbekannte Musiker wie Joe Cocker, Sting, Paco de Lucia und Joe Zawinul sowie renommierte Literaten wie H. C. Artmann, Erich Fried, Peter Turrini und Helmut Qualtinger nach Lienz, um nur einige beispielhaft zu nennen. Auch zahlreiche namhafte Kabarettisten waren bereits zu Gast.

Ein besonders großer und nachhaltiger Wurf glückte der Kulturinitiative Ummi Gumm­i mit der Etablierung des Internationalen Straßentheaterfestivals „Olala“, das heuer im Sommer zum 27. Mal über die Bühne gehen wird und mittlerweile zu den bekanntesten seiner Art in Europa zählt.

Im Juli feiert die Kulturinitiative Ummi Gummi ihr 40-jähriges Bestehen. Und auch Olala-Fans können sich freuen: Anlässlich des Jubiläums dauert das beliebte Straßentheaterfestival – mit rund 40.000 Besuchern übrigens die größte Kulturveranstaltung des Bezirks – nämlich diesmal drei Tage länger. „Es findet vom 21. bis 28. Jul­i statt“, verrät Gabi Schwab vom Organisationsteam auf Anfrage der TT. Und es wird einmal mehr einen besonderen Mix an unkonventioneller Lebendigkeit und Leichtigkeit nach Lienz bringen.

„Viele Verträge sind bereits unter Dach und Fach“, so Gabi Schwab, die betont, dass das Programm mit einem „Paukenschlag“ gestartet wird: Die Architects of Air aus Großbritannien werden eine aufblasbare Zeltstadt in Lienz aufbauen und ein Spiel mit Farben und Formen zaubern. Das „Luminarium Arboria“ ist 52 Meter lang, 30 Meter breit und zwölf Meter hoch. Besucher werden durch die Zeltstadt spazieren können.

Von beachtlicher Dimension ist auch die Installation des britischen Künstlers Luke Jerram, um einen weiteren der zahlreichen Programmpunkte zu nennen: eine Mondskulptur mit sieben Metern Durchmesser. In ungefährem Maßstab von 1:500.0000 zeichnet sie – innen beleuchtet – eindrucksvoll die Mondoberfläche nach. Und die belgische Gruppe Ultima Thule wird einen Riesen aus Blöcken bauen. Um ihn zum Tanzen zu bringen, benötigt es tatkräftige Hilfe des Publikums. Wo genau die erwähnten Programmpunkte zu sehen sein werden, ist noch Inhalt von Überlegungen. „Die Produktionen müssen zusammenpassen, das Setting ist noch auszuwählen“, betont Schwab.

Zusätzliche drei Tage „Olal­a“ sind für die Organisatoren auch ein enormer Kraftakt, den es finanziell wie logistisch zu stemmen gilt. „Der Aufwand für das Team ist groß, wir werden heuer auch sicher mehr Helfer brauchen“, ergänzt Gabi Schwab.

Spektakulärer Programmstart: Die „Architects of Air“ werden in Lienz eine aufblasbare Zeltstadt errichten, die innen erkundet werden kann.
© Ummi Gummi

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Catharina Oblasser

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